Rock'n'Roll-Star Ted Herold stirbt bei Feuer in Dortmund
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Dortmund. Bei einem Wohnungsbrand in Berghofen sind am Samstagabend zwei Menschen gestorben. Einer der Toten ist Ted Herold, ein Star der Rock'n'Roll-Zeit.
Rock'n'Roll-Musiker Ted Herold galt als der "deutsche Elvis Presley"
Nun ist der 79-Jährige bei einem Brand mit seiner Ehefrau ums Leben gekommen
Zu seinen größten Hits gehörte der Song "Moonlight"
Es ist ein dramatisches Ende eines wechselvollen Lebens: Sänger Ted Herold starb im Alter von 79 Jahren – bei einem Wohnungsbrand. Für seine Fans war er der „deutsche Elvis“. In den 50er-Jahren sorgte der Rock-‘n’-Roll-Musiker mit Hits wie „So schön ist nur die allererste Liebe“, „Hula Rock“ oder seinem größten Erfolg „Moonlight“ für Bewegung auf den Tanzflächen im Nachkriegs-Deutschland und belegte Top-Plätze in den Hitparaden. Erst vor fünf Jahren verabschiedete er sich nach mehr als sechs Jahrzehnten von der Bühne.
Ted Herold galt als "deutscher Elvis Presley"
Den Lebensabend verbrachte er zurückgezogen in einem unauffälligen Mehrfamilienhaus im Dortmunder Stadtteil Berghofen, zusammen mit seiner deutlich jüngeren, zweiten Frau Manuela. Es ist kein Haus, in dem man einen Bühnenkünstler seiner Größe vermutet. Das Ehepaar wohnte im ersten Stock. Im Erdgeschoss lebten die 85 und 79 Jahre alten Eltern seiner Frau.
2002, Herold war gerade 60 und feierte 45. Bühnenjubiläum, hatte Herold seine Freundin in Dortmund geheiratet. Ihre Liebe währte da schon mehrere Jahre, der gebürtige Berliner war in die Heimat seiner Lebensgefährtin gezogen.
Laut Feuerwehr habe Herolds Schwiegervater nach seiner Tochter sehen wollen. Als niemand die Tür öffnete, habe er sie selbst aufgeschlossen. Rauch schlug ihm entgegen. Er verständigte die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte fanden die Leichen von Ted Herold und seiner Frau. Herolds Schwiegervater und seine Frau kamen mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Warum das Feuer ausbrach, war zunächst nicht klar. Für ein Fremdverschulden gab es bis Sonntagabend keinen Hinweis, die Untersuchungen dauern an.
Herold hatte den Rock ‘n’ Roll in die verkrusteten 50er-Jahre gebracht. Verrucht wirkte er zunächst nicht sonderlich. Er präsentierte sich anfangs meist brav mit angedeuteter Tolle, Hemd und Gitarre in der Hand. Sein Name jedoch klang nach Amerika und damit nach großer weiter Welt. Geboren wurde er aber als Harald Walter Bernhard Schubring am 9. September 1942 in Berlin-Schöneberg. Schon als Schüler hatte er mit der Musik begonnen – immer orientiert an seinen Vorbildern Bill Haley, Buddy Holly und Elvis Presley.
Seine erste Schallplatte („Ich brauch’ keinen Ring“/„Lover Doll“) belegte auf Anhieb dreimal den ersten Platz der Hitparade von Radio Luxemburg. Einige Jahre lang gab er vor allem deutsche Coverversionen von Elvis Presley zum Besten.
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Ted Herold: Eis mit Elvis, Comeback mit Udo
Nach eigenen Angaben aß Herold mit dem „King of Rock ‘n’ Roll“ sogar einmal ein Eis, als der noch als Soldat in Deutschland stationiert war. Doch hielt der Höhenflug nicht an, schon nach einigen Jahren kam ein Karriereknick. „1961 war der Rock ‘n’ Roll dann praktisch tot. Die Leute wollten was Neues“, erinnerte sich Herold 2012 zu seinem 70. Geburtstag. Twist war angesagt, dann kamen die Beatles und die Rolling Stones.
So wurde es Ende der 60er deutlich ruhiger um den deutschen Rock ‘n’ Roller. Seinen frühen Ruhm betrachtete Herold im Rückblick durchaus kritisch. „Auf der Bühne galt ich als eine Art Rebell. Ein falsches Image. Ich besaß nicht mal ein Auto. Für den Führerschein war ich zu jung“, erzählte er 2002 dem „Stern“. „Alles wurde von Fremden für mich entschieden.“ Später habe er festgestellt, dass seine Mutter die Gagen verpulvert und sich auf seine Kosten eine 100.000 Mark teure Yacht gekauft hat.
Nach dem Ende seiner Zeit als Teenageridol erlernte er Mitte der 60er-Jahre einen richtigen Beruf erlernt und leitete später als Elektrotechniker eine Fernsehreparaturwerkstatt, bis ihn Udo Lindenberg zurück auf die Bühne holte und seine zweite Karriere begann. Ein neuer Durchbruch für Ted Herold: Lindenberg gewann Herold 1977 für seine Platte „Panische Nächte“. Und der Rock’n’Roller begleitete den Rockstar dann auch bei dessen Deutschlandtour.
Neue Songs und Verträge folgten. Seine alten Titel kamen als CD auf den Markt. Er profitierte von dem 50er-Jahre-Retro-Trend in den 80er-Jahren. Der Sänger war wieder cool, gab Konzerte, war gefragter Gast bei Gala-Veranstaltungen oder in TV-Sendungen und bei Oldie-Nächten. „Als Kultfigur lebe ich halt von der Nostalgie“, urteilte der Musiker einmal über sich selbst. (mit dpa)
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