Dortmund..

„Stellen Sie sich vor“, sagt Prof. Dr. Thomas Griga, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Knappschaftskrankenhaus, „Sie fahren Auto und treten das Gaspedal voll durch. Und genau in diesem Moment verhakt sich das Gaspedal - Sie können den Motor nicht mehr bremsen. In gewisser Weise passiert etwas Ähnliches bei einer Schilddrüsen-Überfunktion.“

Die Schilddrüse produziert dabei mehr Hormone als nötig; das kann die Geschwindigkeit, in der der Stoffwechsel des Körpers abläuft, übersteigern. Dementsprechend sind die Symptome, unter denen Betroffene leiden können: Gewichtsverlust trotz häufigen, starken Hungers, Durchfall, Nervosität und Reizbarkeit, Haarausfall, Schweißausbrüche, Herzklopfen und das Gefühl, dass einem häufig zu warm ist.

Die Schilddrüse kann jedoch auch zu wenig Schilddrüsenhormone produzieren. Dann läuft der Stoffwechsel zu langsam ab. Das kann dazu führen, dass Betroffene geistig und körperlich nicht voll leistungsfähig sind, sich schwach fühlen, müde und antriebslos, tendenziell eher frieren, Depressionen haben. Der Zyklus bei Frauen kann gestört werden, während betroffene Männer weniger Lust auf Sex haben können.

Die Schilddrüse – ein unscheinbares Organ

Die Schilddrüse selbst ist ein kleines, eher unscheinbares Organ im Hals jedes Menschen. Das schmetterlingsförmige Organ wiegt knapp 20 Gramm und produziert Hormone. Hormone sind Botenstoffe, die über den Blutkreislauf transportiert werden und Funktionen des Körpers steuern.

Oft ohne es zu wissen, ist mindestens jeder dritte Mensch in Deutschland, darunter in der Mehrzahl Frauen und Ältere, an der Schilddrüse erkrankt. Die Drüse kann an Größe zunehmen, kann sich entzünden oder Knoten bilden. „Manchmal dauert es länger, bis die Erkrankung erkannt wird“, berichtet Dr. Marc-Oliver Möllers aus seiner Erfahrung als Chef der Nuklearmedizin im Knappschaftskrankenhaus.

Die Auslöser der Schilddrüsenfehlfunktionen können neben der Vererbung jedoch insbesondere zu viel oder zu wenig Jod sein.

Veranstaltung „Live-Medizin“ im Reinoldinum

Am Mittwoch, 17. November, ist die Schilddrüse ab 18 Uhr Thema bei der Live-Medizin – Veranstaltung der WR im Reinoldinum, Schwanenwall 34. Prof. Dr. Griga stellt dabei zunächst die Funktionen der Schilddrüse vor. Während Dr. Möllers nuklearmedizinische Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten erklärt, berichtet der Ärztliche Direktor des Knappschaftskrankenhauses und Chefarzt der Chirurgischen Klinik, Dr. Karl-Heinz Bauer, wann und wie chirurgische Hilfe erfolgt.

Nach den drei Kurzvorträgen besteht die Möglichkeit zur Diskussion und zu Fragen. Für Besucher besteht am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Der Eintritt ist frei.

Anmeldungen sind ab sofort unter 01802/404076 erwünscht.