Dortmund-Lünen. “Ja, ich bin der, den Sie suchen“: Der Mann, der nach einer Vergewaltigung in Kirchderne unter dringendem Tatverdacht steht, ließ sich am Donnerstagmorgen widerstandslos festnehmen. Klaus B. (29) ist einschlägig vorbestraft und wurde erst vor einem Monat aus der Haft entlassen.

Erst am Vorabend hatte die Polizei einen großen Fahndungsaufruf nach Klaus B. (29) gestartet — schon am darauffolgenden Morgen wurde der mutmaßliche Vergewaltiger aus Dortmund in Lünen festgenommen.

Laut Staatsanwältin Dr. Barbara Vogelsang hatte eine Frau den Gesuchten in der Innenstadt von Lünen wiedererkannt, weil sie ihn zuvor auf dem Fahndungs-Flyer gesehen hatte. Die Zeugin hatte B. aus dem Bus heraus erkannt, als er über den Gehweg schlenderte. Sie stieg aus, rief die Polizei und verfolgte B. vorsichtig.

Als er sich auf einer Parkbank niederließ, griff die Polizei zu. "Ja, ich bin der, den Sie suchen", sagte er seelenruhig zu den Beamten. Gegen 8.35 Uhr ließ sich Klaus B. widerstandslos festnehmen.

Anklage soll schnell folgen

Noch am Donnerstag wird Klaus B. dem Haftrichter vorgeführt, der vermutlich Untersuchungshaft anordnen wird. Dann kommt Klaus B. in eine JVA. Welche das sein wird, dazu wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern. Da B. in U-Haft sitzt und sein Fall Priorität hat, wird die Anklage wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Auf diesem Feldweg in Dortmund-Kirchderne wurde am 10. Oktober 2013 eine Frau in einem Gebüsch vergewaltigt.
Auf diesem Feldweg in Dortmund-Kirchderne wurde am 10. Oktober 2013 eine Frau in einem Gebüsch vergewaltigt. © Schaper | Unbekannt

Am 10. Oktober soll B. eine junge Frau (22) auf einem Feldweg in Dortmund-Kirchderne vergewaltigt haben. Erst hatte er sein späteres Opfer mehrfach angesprochen, am Tatmorgen zog er sie ins Gebüsch und fiel über sie her.

DNA-Spuren am Tatort gaben den entscheidenden Hinweis auf den mutmaßlichen Täter: Die Polizei glich die Spuren mit der Datenbank des Landeskriminalamtes ab und es gab einen Treffer.

Nach fünf Jahren Haft gerade entlassen

B. ist laut Polizeiangaben einschlägig vorbestraft. Erst vor einem Monat war er aus der Justizvollzugsanstalt entlassen worden. Fünf Jahre lang hatte er wegen der Vergewaltigung einer jungen Frau in Dortmund im Jahr 2008 im Gefängnis gesessen.

Sollte der Verdächtige die Tat vor einer Woche ebenfalls begangen haben, wurde er offenbar rückfällig. Im "KURS-Programm" der Polizei, dass sich mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern befasst, wurde B. nur als mittelschwerer Fall der Kategorie "B" geführt.