Dortmund.. Nach einer tränenreichen Nacht ist Dortmund im westfälischen Dauerregen aufgewacht. Die Polizei zog eine positive Bilanz — die Nacht war ruhig. Und dennoch: Trotz der Niederlage im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern feierten Tausende Fans im Stadion ihren BVB.
16.45 Uhr: Und das war's auch! Die Mannschaft ist nach zehn Minuten wieder vom Platz — die Fans verlassen die Ränge. Das Stadion leert sich rasant. In diesem Sinne: Lasst den Kopf nicht hängen! Nächstes Jahr erst recht!!!
16.39 Uhr: Drei Mini-Reden an die Fans. Stadionsprecher Norbert Dickel: "Mit eurer Unterstützung kann gar nichts schief gehen. Ihr seid die besten Fans der Welt!" Kapitän Sebastian Kehl: "Wir sind alle ziemlich gekränkt und haben versucht, den Frust heute Nacht in viel Alkohol zu ertränken. Es war eine tolle Saison — ich bin wahnsinnig stolz auf diese Mannschaft." Aki Watzke: "Ihr hab uns durch diese Saison getragen. Es ist die Mentalität dieser Region und dieses Vereins, aus so etwas gestärkt wieder hervorzugehen."
16.30 Uhr: Und da sind sie! Unter riesigem Jubel betritt die Mannschaft den Rasen! Dennoch hat es mehr vom einem Trauermarsch: Mit hängenden Köpfen und ganz in Schwarz ziehen Spieler und Funktionäre zur kleinen Sitzgruppe in die Stadionmitte.
16.25 Uhr: Fast 15.000 Fans, schätzt der Verein, erwarten den BVB im Stadion. Der Bus ist vorgefahren — ein kleines bisschen noch!
16.06 Uhr: So. Der schwarz-gelbe Mannschaftbus ist am Flughafen losgefahren. Jetzt geht's — mit etwas Verspätung — zum Westfalenstadion, wo schon mehr als 10.000 Fans auf ihren BVB warten. Trotz der bitteren "Es ist doch fast Sommer"-Kälte. Übrigens: Trainer Jürgen Klopp blickte beim Kurz-Interview auf dem Rollfeld ganz schön finster drein. "Eine einzige Nacht hat noch nicht alle Wunden geheilt", meinte er betrübt. Subotic ist da positiver: "Ich will nie wieder verlieren. Nächste Jahr hänge ich mich noch mehr rein."
15.35 Uhr: Die Mannschaft ist gerade in Dortmund gelandet — begrüßt von den Wasserwerfern der Flughafen-Feuerwehr. Das konnten auch die wartenden Fans im Stadion sehen: Auf Großleinwand wurde die Ankunft übertragen. Der Jubel war groß — trotz der Niederlage und des fiesen Wetters. Bis zu 10.000 Fans warten im Signal-Iduna-Park auf den BVB.
15.10 Uhr: Der Polizei-Großeinsatz rund um den BVB-Korso fällt aus — die Kollegen sind für den Tag entlassen. Aber: Was tun mit den 500 Verpflegungspaketen, die vorsorglich gepackt worden sind? Die Polizei hat die Essens-Beutel an soziale Einrichtungen in Dortmund gespendet. So hat die Niederlage doch noch was Gutes...
14. 45 Uhr: Mehr als 1000 BVB-Fans, die mit der Fan-Abteilung nach London gefahren waren, mussten die Nacht im Hafen von Dover verbringen. Das Dortmunder Reiseunternehmen TRD hatte 28 Busse organisiert. Der Plan: Direkt nach dem Spiel fahren, um die ersten am Anleger zu sein. Das Problem: Die gebuchte Fährgesellschaft bietet gar keine Nachtfahrten an! Statt um 2.30 Uhr ging's um 8.30 Uhr weiter — für ein paar Busse sogar um 11.30 Uhr. Für den Saisonabschluss im Stadion reicht's wohl nicht...
13.05 Uhr: Gegen 14.15 Uhr (Dortmunder Zeit) soll der Mannschafts-Flieger in London starten. Am Heimatflughafen wird die Maschine gegen 15.10 Uhr erwartet. Das ist für treue Schwarz-Gelbe schön zu wissen — hilft aber nicht: Der Flughafen ist für BVB-Fans gesperrt. Ins Gebäude dürfen nur Fluggäste und Begleiter, erklärt Flughafensprecher Sebastian Scheske. Das gelte auch für die Zufahrten zum Terminal. Fans bekämen ihre Mannschaft ohnehin nicht zu Gesicht: Der Flieger hält an einer Position, die von nirgends einsehbar ist — weder von der (gesperrten) Besucherterrasse noch von Terminal oder Außengelände.
12.19 Uhr: Die Niederlage hat der Polizei eine ruhige Nacht beschert. Die Bundespolizei musste nach Abpfiff zwar mehrfach den Hauptbahnhof wegen Überfüllung schließen — Bahnsteige und Personentunnel waren gefährlich voll. Die Beamten mussten mehrere Bahnen teilweise räumen, weil sich die Türen wegen der Fan-Massen nicht mehr schlossen. Wie schon die Anreise verlief auch die Abreise der 29.000 Fans friedlich. Gegen 0 Uhr wurde es ruhiger. Die Bahnpolizei schritt nur bei einzelnen Pyro-Verstößen ein. Es gab 13 Platzverweise, 6 Körperverletzungen und 7 Beleidigungen, die mit einer Anzeige endeten.
Auch die Bilanz der Polizei in der Innenstadt fällt positiv aus: Die Public-Viewing-Plätze leerten sich nach Abpfiff schnell — wohl auch wegen des einsetzenden Regens. Die 19.000 Fans in der Westfalenhalle zogen genauso schnell ab. Insgesamt sei der Tag "vorwiegend friedlich" gewesen, so die Polizei. Auch die Nacht habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Am Nachmittag belegte die Polizei 30 Fans mit Platzverweisen und "Bereichsbetretungsverboten", die für Samstag und Sonntag gelten. Die Bestraften hatten auf dem Friedensplatz Pyrotechnik gezündet. Zudem gab es 15 Festnahmen wegen Körperverletzung, Beleidigung und zur Verhinderung von Straftaten.
11.15 Uhr: Am Nachmittag will der BVB mit seinem Fans Saison-Abschluss im Stadion feiern. Der Signa-Iduna-Park ist 14 Uhr geöffnet. Gegen 15 Uhr wird die Mannschaft am Flughafen erwartet — einen kein Empfang gibt es dort nicht. Für Fans ist der Flughafen ohnehin gesperrt. Die Feier zum Saisonabschluss startet gegen 16 Uhr. Sie soll etwa eine Stunde dauern. Die Südtribüne ist für die Fans aber tabu: Der Beton wird saniert.