Dortmund..

Die Schlägerei vor der BVB-Fankneipe „Lenzstuben“ an der Hohen Straße, bei dem im Mai 2009 ein 40-Jähriger ins Koma geprügelt worden war, hat ein Nachspiel. Seit Donnerstag müssen sich elf Borussen-Fans vor dem Dortmunder Landgericht verantworten.

Selten war die Anklagebank im Dortmunder Landgericht so lang wie am Donnerstag (7. Oktober 2010): Im Prozessauftakt gegen elf BVB-Fans aus Dortmund, Selm, Lünen, Datteln und Herne füllten Angeklagte und Verteidiger gleich drei Bankreihen aus. Das Gericht hat für den Prozess 15 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil gibt’s wohl erst im Februar.

Opfer lag lange im Koma

Den jungen Männern im Altern zwischen 19 und 26 Jahren wird vorgeworfen, nach einem BVB-Spiel im Mai 2009 einen 40-Jährigen vor der BVB-Fankneipe „Lenzstuben“ auf der Hohen Straße brutal verprügelt und dabei lebensgefährlich am Kopf verletzt zu haben. Dem Angriff war offenbar ein Wortgefecht vorausgegangen. Auch Alkohol war im Spiel.

Das Opfer Timo B., der die Verhandlung am Donnerstag nicht im Gerichtssaal mitverfolgte, lag nach dem Angriff wochenlang im Koma und hat noch heute mit den Folgen des Schädelsbruchs zu kämpfen. Der Mann ist zeitlebens berufsunfähig – Reden und Gehen musste er nach dem langen Koma erst wieder lernen.

Zwei der Angeklagten, die wie ihre neun Mitangeklagten vermutlich zum Dunstkreis der BVB-Ultragruppierung „The Unity“ gehören, haben sogar noch mehr auf dem Kerbholz: Einer war mit einem Totschläger erwischt worden – ein anderer fiel bei Ausschreitungen bei einem Auswärtsspiel der Borussen auf. Die jeweiligen Verfahren werden an den Großprozess angehängt.

Ende Oktober geht’s weiter

Am ersten Verhandlungstag geschah wie zu erwarten erst einmal nicht viel: Die Staatsanwaltschaft verlas die Anklageschrift – die elf Angeklagten wollten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern. Weiter geht’s am 26. Oktober.