Dortmund. Erst nachdem die Kundin die WAZ einschaltete, reagierte Vodafone.

Waschen, schneiden, legen - das ist der berufliche Alltag für Friseurin Hacer Gök. In den vergangenen sechs Monaten hatte sie in ihrem Geschäft an der Hochfelder Straße jedoch deutlich weniger zu tun - ihre Kunden konnten sie unter der gewohnten Nummer nicht erreichen.

Vor Jahren hatte Hacer Gök einen Vertrag über einen Festnetzanschluss mit dem Telekommunikationsanbieter Arcor geschlossen. Nach dessen Übernahme durch Vodafone wandte sich Gök im Oktober 2010 an das Unternehmen, um ihren Vertrag zu kündigen. „Ich hatte immer eine hohe Rechnung und wollte den Anbieter wechseln,“ sagt die 47-Jährige im Gespräch mit der WAZ. Daraufhin bot ihr Vodafone einen neuen Vertrag zu anderen Konditionen an.

Voraussichtlich eine Woche nicht erreichbar

Frau Gök kündigte ihren Anschluss formell zum 30. September 2011 und beantragte eine sogenannte Rufnummerportierung, um ihre Nummer auch im neuen Tarif weiterhin nutzen zu können. Man wies sie vorsorglich auf einen Zeitraum von etwa einer Woche hin, in der sie telefonisch nicht erreichbar sein würde.

Für den Übergang bekam Hacer Gök ein Handy, um weiterhin für ihre Kunden erreichbar zu sein. Damit konnte sie zwar zum Festnetztarif telefonieren, war aber nicht mehr über ihre alte Nummer zu erreichen.

Kündigung schriftlich bestätigt

Diesen Zustand hielt Hacer Gök für kurzfristig akzeptabel. Schließlich hatte Vodafone ihr die Kündigung samt Rufnummerportierung schriftlich bestätigt, sogar ein Zeitfenster für die Freischaltung war bereits angegeben, nur das Datum fehlte noch.

Monate verstrichen, nichts geschah. Im Januar - nach Umsatzeinbußen von mehreren tausend Euro - wandte sich Hacer Gök an die Vodafone-Filiale in Hörde, stellte per Fax einen neuen Portierungsantrag.

In der vergangenen Woche schließlich platzte ihr der Kragen. In der Hörder Vodafone-Filiale kam es zum heftigen Wortwechsel zwischen ihr und dem Filialleiter, der sie schließlich aus dem Laden warf. Hacer Gök wandte sich an die WAZ. Die Redaktion fragte am 5. März nach. Doch weder wir noch Frau Gök haben bis heute eine Antwort erhalten. Am Freitagmorgen jedoch funktionierte Frau Göks Telefon wieder.