Dortmund..

Dass sein Projekt eines Reha-Zentrum am Rombergpark geplatzt ist, will Investor Marios Tampris erst von der WR erfahren haben. Jedenfalls tat er am Donnerstag erstaunt: „Nein, das wusste ich nicht.“ Das sei „ärgerlich und überrascht mich total“.

Er kehre gerade von einer Auslandsreise nach Israel zurück, auf der er - einmal mehr - die Gelder zur Finanzierung des 43,5 Millionen-Euro-Projektes aufbringen wollte. Tampris weiß, dass der springende Punkt die Finanzierungssicherheit ist. „Aber die bekommen sie nicht vor einer Baugenehmigung. Nirgends auf der Welt“, echauffiert sich der Unternehmer aus dem Schwarzwald über das Aus in Dortmund.

Wie berichtet, hatte OB Ullrich Sierau die Reißleine gezogen und nach zwei Jahren Wartens den Reservierungsvertrag für die Fläche am Rombergpark gekündigt.

Nachgefragt, ob ihm das Schreiben des Oberbürgermeisters, in dem er den Reservierungsvertrag aufkündigt, nicht vorliege, räumte Tampris ein: „Ja, kann sein“. Dennoch habe er den Glauben an das Projekt noch nicht aufgegeben, weil er bereits sehr viel Zeit und Geld in das Projekt investiert habe.

An die Richtung Sieraus appelliert er, das Projekt fallen zu lassen, „wäre ein großer Fehler. Es sei denn, man will eine Wiese an der Stelle“. Es könne vielleicht tatsächlich sein, dass es inzwischen weitere Interessenten für das ehemalige Gut Brünninghausen gebe, was der OB behauptet. „Aber ich bezweifle, dass die vorab einen Finanzierungsnachweis vorlegen können.“

„Ich mach unbeirrbar weiter“, erklärte Tampris gestern gegenüber dieser Zeitung. Er sei überzeugt von dem Projekt und von den vorgelegten Plänen des Architekten Prof. Coersmeier aus Köln. Für dessen Entwurf einer Wellnes- und Bäderoase habe es Lob von allen Seiten gegeben. Auch von der Bürger-Initiative zum Erhalt des ehemaligen Gutes Brünninghausen, erinnert Tampris.

Es sei auch nicht so, dass er der Stadt nicht neue Unterlagen unterbreitet hätte. „Wir haben ein ganzes Paket nach Dortmund geschickt“, behauptet Tampris. Er wolle nun Kontakt zum OB aufnehmen, um zu erfahren, ob dieses Paket nicht angekommen sei.

Das Areal auf der Expo Real in München neu auf den Markt zu bringen, hält Tampris für einen „strategischen Fehler“.

Enttäuschte reagierte gestern Prof. Ulrich Coersmeier, der das Aus des Projektes ebenfalls von der WR erfuhr. Er äußert zwar „ein gewisses Verständnis“ für die Entscheidung der Stadt, will aber dafür kämpfen, dass aus den Planungen dennoch etwas wird.

FAKTEN

Im Sommer 2009 unterschrieb Investor Marios Tampris vor laufenden Kameras einen Vertrag zur Entwicklung des Geländes Gut Brünninghausen am Rombergpark.

Zunächst wollte er eine Reha-Klinik mit Hotel und Gastronomie bauen. Eine angedachte Zusammenarbeit mit den Johannitern, die quasi gegenüber ebenfalls eine Reha-Klinik bauen, platzte.

Im Juni dieses Jahres legte Tampris erstmals konkrete, aber völlig neue Pläne für das Areal vor. Mit Hilfe des Architekten Prof. Ulrich Coersmeier ließ er eine Bäder- und Wellness-Oase mit Naturhotel entwerfen. Preis: 43,5 Mio. Euro.

Den Finanzplan blieb Tampris jedoch schuldig. Darauhin wurde ihm schriftlich mitgeteilt, dass der Reservierungsvertrag ausgelaufen sei.