Dortmund.

Das Projekt „Schwarzwaldklinik“ auf dem Gelände des ehemaligen Gutes Brünninghausen am Rombergpark ist beerdigt. Das teilte OB Ullrich Sierau gestern auf Anfrage unserer Redaktion mit. Er habe dem Investor, Marios Tampris, ein entsprechendes Schreiben zugestellt.

Sierau erinnert daran, dass zwei Jahre lang außer leeren Ankündigungen nichts von dem im Schwarzwald lebenden Investor gekommen sei. Viel Zeit sei so für dieses städtebauliche Filetstück vertan worden, bedauert der OB. Zu viel Zeit. Erst auf den allerletzten Drücker habe Tampris mit Hilfe eines beauftragten Architekten Pläne vorgelegt.

Der Kölner Architekt Prof. Coersmeier hatte eine Wellness- und Bäderwelt entworfen. Entwürfe die auch in der Chefetage des Rathauses durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen worden sind. Die Beauftragung des renommierten Architekten könnte aber auch nur ein weiterer Schachzug des umtriebigen, letztlich aber glücklosen Geschäftsmannes aus Süddeutschland sein.

Was Tampris bis heute nicht vorgelegt habe, sei die finanzielle Absicherung des Großprojektes, die die Stadt bereits im Juni angemahnt hat. Da liege der Hase im Pfeffer. Auch in Dortmund ist bekannt, welche Pleiten der Investor mit Kurkliniken in Bad Rippoldsau, Bad Griesbach und Sachbachwalden erlitten hat. Wie von dort zu erfahren ist, soll sich Tampris inzwischen auch mit israelischen Investoren überworfen haben, die viel Geld in die badischen Kliniken gesteckt hatten.

Israelische Investoren hatte Tampris in Dortmund aber stets als potenzielle Geldgeber für zig Millionen Euro ins Feld geführt. Jetzt heißt es, es werde in Israel sogar gegen Tampris ermittelt. Der Ruf des Hoffnungsträgers für das ehemalige Gut Brünninghausen ist also schwer beschädigt. Sierau sieht offenbar keine gemeinsame Basis für eine Zusammenarbeit mehr und räumt selbstkritisch ein, dass die Verwaltung vielleicht etwas zu blauäugig auf das Zugpferd Tampris gesetzt habe.

Der OB will das Gelände auf der nächsten Immobilienmesse Expo Real nun neu an den Markt bringen. Und lässt durchblicken, dass es nicht so sei, dass es keine weiteren Interessenten für die Fläche am Rombergpark gibt. „Es gibt durchaus noch Interesse von anderer Seite“, so Sierau.

Das Liegenschaftsamt hatte zuletzt erkennen lassen, dass sich die Stadt auch vorstellen könnte, das Areal in Stücken und nicht als Gesamtes zu vermarkten. Im Gespräch war da auch schon der Bau einer Nobel-Seniorenresidenz.