Dortmund. Ein mysteriöser Schädelbruch bei einem Neugeborenen im Johannes-Hospital beschäftigt die Justiz. Wenige Stunden nach ihrer Geburt war bei der kleinen Dalila ein Schädelbruch festgestellt worden. Bei der Geburt war das Kind jedoch noch gesund gewesen.
Ein mysteriöser Schädelbruch bei einem Neugeborenen beschäftigte erst die Mediziner im Johannes-Hospital und im Klinikum Dortmund - und jetzt auch die Justiz. Wenige Stunden nach ihrer Geburt war bei der kleinen Dalila ein Schädelbruch festgestellt worden. Bis heute ist unklar, wie die Verletzung passieren konnte. Die Eltern gehen jedenfalls davon aus, dass ihr Kind vom Personal des Johos fallen gelassen wurde.
„Das Kind kam in den späten Abendstunden des 11. November per Kaiserschnitt bei uns zur Welt“, berichtet die Sprecherin des Johannes-Hospitals, Gudula Strötzel. Bereits am nächsten Vormittag fiel das Kind wegen „rhythmischer Störungen“ auf. Es wurde daraufhin auf die Intensivstation der Kinderklinik verlegt. Dort wurde dann eine Schädelfraktur mit Einblutung festgestellt.
Da die Verletzung in der Nähe des Seh- und Motorikzentrums lag, befürchten die Eltern, dass sich Spätfolgen einstellen könnten, die heute noch nicht absehbar sind.
Das Johannes-Hospital geht der Sache nach
„Für die Mitarbeiter des Johannes-Hospitals ist das Ganze ein ganz tragischer Fall“, erklärt jetzt Gudula Stroetzel. Schon unmittelbar nach dem Vorfall habe der Geschäftsführer des Johos, Günther Nierhoff, mit jedem einzelnen Beschäftigten aus dem Kreißsaal gesprochen und klargestellt: „Wenn etwas passiert ist, müssen Sie das sagen.“ Bei der Befragung der Schwestern, Hebammen und Ärzte sei aber nichts herausgekommen, so Stroetzel.
Bei der Geburt sei das Kind jedenfalls gesund gewesen. Sie betont: „Der Fall beschäftigt uns sehr nachhaltig.“ Es werde überlegt, wie die Sicherheit der Patienten weiter verbessert werden könne. Eine Video-Überwachung sei dabei aber kaum eine praktikable Lösung.
Fest steht, dass die kleine Dalila zweimal am Morgen des 12. November im Johannes-Hospital aus den Händen der Eltern gegeben worden ist. Einmal zu einer Untersuchung und einmal zum Wickeln. Einer Angehörigen fiel wenig später auf, dass der Säugling krampfte und blau anlief.
Rechtsanwalt Christian Koch erklärte am Freitag: „Wir versuchen erst einmal eine gütliche Einigung mit dem Johannes-Hospital.“ Er stellte eine Feststellungsklage.