Dortmund. Die Eröffnung der neuen Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber (EAE) an der Buschmühle in Dortmund verzögert sich. Statt zum 1. Oktober, wird sie voraussichtlich erst zum 10. Oktober eröffnen können, erklärte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage. In der Nacht wird Dortmund wieder zur Drehscheibe für Flüchtlinge in NRW.
Bis zu 1000 Menschen sollen in der neuen Erstaufnahme-Einrichtung (EAE) in der Nähe des Westfalenparks in Dortmund untergebracht werden. Am Montag sollte eigentlich der Aufbau der dafür vorgesehenen Leichtbauzelte beginnen. Doch daraus wird wohl nichts. Denn noch läuft die Suche nach Bombenblindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg.
Gleich zwölf Verdachtspunkte auf Bombenblindgänger hatten Experten des Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung bei der Auswertung alter Luftbilder ausgemacht. Zuletzt fanden vor Ort Bohrungen statt. In drei Fällen hat sich der Verdacht erhärtet, sodass nun nach möglichen Kriegsrelikten gegraben wird. Sollte eine Entschärfung nötig werden, drohen weitere Verzögerungen.
Notquartier gefunden
Vor diesem Hintergrund wird sich die Einrichtung der EAE verzögern. Für den Fall, dass die bestehende EAE in Dortmund-Hacheney wie in der Nacht zu Dienstag wieder hoffnungslos überfüllt ist, hat die Stadt aber Vorsorge getroffen. An der Hannöverschen Straße hat man jetzt Räume angemietet, in denen am Donnerstag Schlafgelegenheiten für gut 200 Menschen geschaffen wurden. Das Gebäude liegt ganz in der Nähe des Hochzeitssaales, der in dieser Woche bereits kurzfristig als Notquartier für Flüchtlinge genutzt worden war.
Grundsätzlich hat sich die Lage an der EAE in Hacheney aber beruhigt. Zu 680 Asylsuchenden, die sich dort am Donnerstagnachmittag aufhielten, sollten rund 600 am Abend dazukommen. Der Großteil soll aber kurzfristig in Einrichtungen und Notunterkünfte des Landes in ganz NRW transportiert werden.
Ein Sonderzug erwartet
Das Dietrich-Keuning-Haus in der Nordstadt wird dagegen in der Nacht wieder zur Drehscheibe für Asylsuchende, die per Zug nach NRW kommen. Dortmund hatte am Donnerstagmorgen wieder für 24 Stunden den Staffelstab von Düsseldorf übernommen. Gerechnet wird allerdings nur mit einem Sonderzug, der gegen zwei Uhr in der Nacht eintreffen soll. 450 Flüchtlinge werden erwartet.