Dortmund. In der Dortmunder SPD regt sich Widerstand gegen die von den Grünen geforderte Ausweitung des Nichtraucherschutzes in NRW. Die „grünen Volkserzieher“ wollten den Menschen ihren Lebensstil aufzwingen“, klagt etwa Dr. Marita Hetmeier.

„Mit dem geplanten strikten Rauchverbot haben die Eckkneipen im Ruhrgebiet keine Chance mehr.“ Davon ist die SPD-Politikerin Dr. Marita Hetmeier überzeugt. Die Sozialdemokraten in Dortmund blieben deshalb bei ihrer Ablehnung des geplanten lückenlosen Rauchverbots, das sich in den Koalitionsgesprächen zwischen SPD und Grünen auf Landesebene in NRW abzeichne.

„Am meisten stören mich diese ideologische Verbissenheit und diese quasireligiöse Inbrunst, mit der die grünen Volkserzieher ihren Lebensstil dem Rest der Bevölkerung aufzwingen wollen“, ärgert sich Hetmeier. „Wir können für einen gesunden Lebensstil werben. Wir können an die Vernunft der Menschen appellieren. Entscheiden müssen die Menschen aber selbst.“

Hetmeier warnt ihre Parteigenossen davor, dem „Verbotswahn der Grünen“ nachzugeben und ihre eigenen Wähler damit zu verprellen. „In den Eckkneipen sitzen die Malocher, die gerne zum Bier eine Zigarette rauchen.“ Ebenso wie die Männer in den Teestuben wählten diese überwiegend die SPD.

Die Dortmunder SPD hatte sich auch auf ihrem letzten Unterbezirksparteitag klar gegen eine Verschärfung des Rauchverbots ausgesprochen. Ein solcher Antrag soll auch auf dem Landesparteitag der SPD am 15. Juni eingebracht werden. Andere SPD-Unterbezirke vor allem im Ruhrgebiet haben sich inzwischen ähnlich ablehnend positioniert.