Münster/Dortmund/Lehrte/Essen. Münsteraner Zollfahnder hoben nun ein illegales Zigarettenlager in Lehrte aus. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund durchsuchten sie sieben Orte in Niedersachsen und NRW. Dabei wurden rekordverdächtige 6,2 Millionen Zigaretten beschlagnahmt, Steuerschaden ca. 1,2 Millionen Euro.
Einer der größten Zigarettenfunde dieses Jahres konnten die Münsteraner Zollfahnder am 19. und 20. Juni im niedersächsischen Lehrte verbuchen. Laut Mitteilung waren sie den Schmugglern im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund schon seit Monaten auf der Spur.
Als jetzt erneut Schmuggelzigaretten an einen 33-jährigen Hamburger Abnehmer geliefert werden sollten, waren die Fahnder dabei. Kurze Zeit später fanden sie auf einem unscheinbaren Firmengelände in Lehrte ein Zwischenlager der Täter.
Bei der Durchsuchung dieses Lagers stießen sie auf eine größere Garage und einen Container voller geschmuggelter Zigaretten. Mehr als 6,2 Millionen unversteuerte Zigaretten der Marken Marlboro und L&M stellten sie hier sicher. Auf dem Firmengelände befand sich außerdem ein Tank mit mehr als 9000 Litern Mineralöl, deren Herkunft vollkommen unklar sei.
Der 49-jährige Lagerinhaber, der sich dort aufhielt, wurde vorläufig festgenommen. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten neben weiteren geschmuggelten Zigaretten auch 10.000 Euro Bargeld, das mutmaßlich auch aus illegalen Geschäften stammt.
Haftbefehle für Drahtzieher
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund erließ das Amtsgericht Lehrte gegen den 49-jährigen Lehrter einen Haftbefehl. Auch der mutmaßliche Drahtzieher, ein 38-jähriger Bauarbeiter aus Münster, wurde aufgrund eines bereits bestehenden Haftbefehls im Zuge dieser Aktion festgenommen.
Bei weiteren Durchsuchungen in Sarstedt/Kreis Hildesheim, Münster, Hamm, Werne, Lippstadt und Menden fanden die Zollfahnder zusätzlich unversteuerte Zigaretten, Vermögenswerte und umfangreiche weitere Beweismittel.
Überregionaler Großeinsatz
An dem überregionalen Großeinsatz waren 45 Zollfahnder der Zollfahndungsämter Essen und Hannover sowie weitere Beamte der Bundespolizeiinspektion Hamburg beteiligt. Technische Unterstützung bei dem Abtransport der Schmuggelzigaretten leistete der Ortsverband des THW Lehrte.
Der hier entstandene Steuerschaden beläuft sich laut Zoll auf mindestens 1,2 Millionen Euro.