Dortmund.. Das Hauptzollamt Dortmund zog eine positive Jahresbilanz 2011. Ein Schwerpunkt des Berichts: Die Beamten nahmen vermehrt „Shisha-Cafés“ ins Visier, da das Rauchen von Wasserpfeifen bei Jugendlichen wieder angesagt ist. Diese Bistros schössen wie Pilze aus dem Boden, dabei gebe es viele Verstöße.

„Cafès, in denen Wasserpfeifen geraucht werden, so genannte ,Shisha-Cafés’, schießen wie Pilze aus dem Boden“, erklärte am Mittwoch Norman Wiesemeyer vom Hauptzollamt Dortmund. Man habe die ständig wachsende Szene im Auge, habe die Kontrollen verstärkt. Bei Jugendlichen sei das Rauchen dieser Wasserpfeifen im Moment angesagt. 2011 hat der Zoll allein 150 Kilo Wasserpfeifentabak sichergestellt.

Derzeit gibt es nach Erkenntnisse des Zolls etwa 22 solcher Cafés in Dortmund, davon zwanzig allein in der Nordstadt. Fast alle dieser Bistros seien auffällig gewesen. Die Zahl der Betreiber steige ständig weiter an. Der Wasserpfeifentabak müsse wie auch der Zigarettentabak versteuert werden und unterliege den gleichen Bestimmungen. So dürften Zigaretten nicht einzeln verkauft werden, auch der Tabak nicht in kleinen Portionen.

Besitzer umgingen die Versteuerung des Tabaks (35 Euro/Kilo), verkauften auch illegal eingeführten Tabak ohne Steuerbanderole. „Oder sie strecken den Tabak mit unzulässigen Mengen Glycerin“, sagt Wiesemeyer. Zulässig seien fünf Prozent Glycerin. Aber der Tabak werde mit bis zu 40 Prozent Glycerin hochgeschraubt. Das geschehe sowohl bei den Betreibern vor Ort als auch schon bei den Großhändlern. Und das sei unzulässig, da beim Verbrennen von Glycerin krebserregende Stoffe freigesetzt werden. Deshalb liege der Grenzwert auch bei maximal 5 Prozent.

„Wenn die Cafés Gewinn abwerfen sollen, dann kann das nur gelingen, in dem man gegen Recht und Gesetz verstößt“, betont Wiesemeyer.

20 Gramm pro Pfeife

Denn in der Regel sei den Betreibern der Ausschank von Alkohol, also zusätzliche Einnahmequellen, parallel zum Rauchen der Wasserpfeifen verboten. Eine Wasserpfeife werde zwischen 4,50 und 9 Euro angeboten. 200 Gramm Tabak kosten durchschnittlich 10,90 Euro. Und in einer Wasserpfeife sollten 20 Gramm sein. Doch auch hier würden diese Werte deutlich, bis auf fünf Gramm, unterschritten.

Der Zoll kontrolliert nicht nur die Einhaltung der Steuervorschriften, sondern kontrolliert den Tabak auch auf seine Genusstauglichkeit, sprich ob auch der Grenzwert von fünf Gramm Glycerin eingehalten wird. Generell sei eine sehr schnelle Bewegung ind er Szene zu beobachten, so Wiesemeyer. Schnelle Betreiber- oder Ortswechsel seien an der Tagesordnung. Die Szene sei seit 2010 verstärkt ins Visier des Zolls geraten. „Viele Betreiber“, so Wiesemeyer, „sind sehr beratungsresistent“.