Bottrop-Kirchhellen. In den sozialen Medien wird vor Giftködern in Kirchhellen gewarnt. Das Ordnungsamt appelliert an Finder, sich in solchen Fällen zu melden.
Eine Warnung vor Giftködern an der St. Johannes-Kirche in Bottrop-Kirchhellen findet aktuell Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Bockwurst-Stücke seien unter Laub gefunden worden, heißt es dort unter anderem. Offizielle Stellen können nicht bestätigen, dass eine tatsächliche Gefahr für Hunde bestand oder besteht. „Niemand hat das Ordnungsamt deswegen kontaktiert“, bedauert dessen Leiter Michael Althammer. Sein Appell ist nun, genau das aber bei einem verdächtigen Fund zu tun: „Wir fahren dann sofort zur Örtlichkeit raus und versuchen, die Gefahr aus dem Verkehr zu ziehen.“
Giftköder in Bottrop-Kirchhellen: Ordnungsdienst findet keine Spuren
Sollten Spuren den Verdacht eines Giftköders nahelegen, „lassen wir das auch untersuchen“, unterstreicht Althammer. Der Kommunale Ordnungsdienst, durch unsere Redaktion auf die Warnung in Kirchhellen aufmerksam gemacht, hatte sich zwar am Dienstagmorgen noch an der St. Johannes-Kirche gründlich umgeschaut und das Gelände abgesucht, aber nichts weiter finden können.
Ein Gespräch mit dem Pfarrer vor Ort habe ergeben, dass dieser die Giftköder-Warnung aufgehängt habe, nachdem Gemeindemitglieder ihn über einen verdächtigen Fund informiert hatten. „Er selbst hat die Köder auch nicht gesehen“, so Althammer. Beim Veterinäramt sei ebenfalls kein aktueller Fall bekannt.
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In der Vergangenheit habe es für vermeintliche Giftköder schon skurrile Erklärungen gegeben, berichtet Michael Althammer. Zwölf Mettwürstchen, als gefährliche Falle für alle Vierbeiner in Verdacht, hätten sich zum Beispiel am Ende als verlorener Wochenmarkt-Einkauf herausgestellt.
Polizei: „Das Auslegen eines Giftköders ist eine Straftat“
Trotzdem werden die Meldungen erst einmal ernst genommen, auch von der Polizei – wenn sie denn informiert wird. Eine Sprecherin erklärt ganz grundsätzlich: „Das Auslegen eines Giftköders ist eine Straftat, und deshalb sollte man das auch der Polizei melden.“ Rein rechtlich handele es sich in der Regel um eine versuchte Sachbeschädigung. Kommt ein Tier zu Schaden, greift das Tierschutzgesetz. Dann droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahre oder eine Geldstrafe.
Darüber hinaus rät die Polizeisprecherin bei einem verdächtigen Fund: „Man sollte die Nachbarschaft sensibilisieren, aber keine Panik verbreiten. Man kann den Hund an die Leine nehmen.“ Würden zum Beispiel verdächtige Fleischstücke entdeckt, sollten diese am besten zunächst am Fundort fotografiert und eingetütet werden, um dann an die Polizei zu gehen.