Bottrop. Die kritische Infrastruktur in Bottrop ist von den IT-Ausfällen nicht betroffen. Aber die Apotheken erwarten Lieferprobleme bei Medikamenten.

Lahmgelegter Flugverkehr, verschobene Operationen in Krankenhäusern, ausgefallener Bürgerservice in Kommunen: Der großflächige IT-Ausfall in Zusammenhang mit Windows-Produkten von Microsoft hat weltweite Auswirkungen. In Bottrop bleibt die Infrastruktur weitestgehend verschont, Stadtverwaltung und die Vestische melden keine Ausfälle, aber die Apotheken sind betroffen.

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„In einigen Apotheken in Bottrop läuft nichts mehr“

„In einigen Apotheken in Bottrop läuft nichts mehr“, sagt Apothekensprecherin Birgit Lauer. Sie selbst sei mit ihrer Apotheke in Kirchhellen nicht betroffen, zumindest nicht unmittelbar. Aber: Sie erwarte Schwierigkeiten bei den Medikamenten-Lieferungen. „Im Moment funktioniert es noch, aber wir wissen nicht, ob wir heute und die nächsten Tage Ware bekommen“, sagt Birgit Lauer.

Denn einige Großhandlungen hätten mit den IT-Ausfällen zu kämpfen. „Es gibt eine große Unsicherheit, ob wir jetzt schon den Zenit erreicht haben oder die großen Probleme noch kommen“, sagt die Apothekensprecherin. Ihren Kundinnen und Kunden gebe sie deshalb schon jetzt Alternativprodukte, wenn möglich, falls das gewünschte Medikament nicht vorrätig ist. „Wir müssen das pragmatisch handhaben“, so die Apothekerin.

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Bottroper Krankenhäuser sind nicht betroffen

In den Bottroper Krankenhäusern, Marienhospital und Knappschaftskrankenhaus, wirken sich die IT-Ausfälle bislang nicht aus. „Wir arbeiten Gott sei Dank mit einem anderen System“, sagt Marienhospital-Sprecherin Stephanie Gehring. „Wir haben null Probleme.“ Auch im Knappschaftskrankenhaus gehe alles seinen gewohnten Gang. „Wir sind über unseren Klinikverbund in einem Hochsicherheitsnetz und nicht betroffen“, sagt Sprecherin Katharina Plauschinat.

Auch bei der Medikamentenlieferung erwarte man keine Engpässe, da die Knappschaftskrankenhäuser von einer Zentralapotheke beliefert werden, die Vorräte für vier Wochen lagert.

Grund für die IT-Ausfälle ist ein fehlgeschlagenes Sicherheits-Update

Kliniken in anderen Städten hatten angekündigt, nicht notwendige Operationen zu verschieben. Das Evangelische Klinikum Niederrhein und das Bethesda-Krankenhaus in Duisburg melden zwar keine direkten Probleme, haben aber präventiv auf einen „Inselbetrieb“ umgestellt, das heißt, es gibt keinen Kontakt nach außen.

Laut Experten ist ein missglücktes Update einer Sicherheits-Software der US-Firma „CrowdStrike“ der Grund für die IT-Ausfälle. Sie ist in der Nacht auf Windows-Geräte gespielt worden.