Bottrop-Kirchhellen. In Bottrop-Kirchhellen ist der mobile Schwimmcontainer eröffnet worden. Kinder lernen hier die ersten Schritte zum Schwimmen.

Schon seit Monaten stand fest: Kirchhellen bekommt einen Schwimmcontainer. Nun ist es so weit und das mobile Schwimmbecken auf dem Hof des Kirchhellener Jugendkloster wurde feierlich eröffnet. Ab sofort finden in dem zwölf mal drei Meter breiten Schwimmcontainer namens Narwali tägliche Schwimmkurse statt.

Dabei ist der Container einer von fünf Schwimmcontainern, die, finanziert durch das Land Nord-Rhein Westfalen, in fünf Regierungsbezirken im Einsatz sind. Denn damit möglichst viele Kinder von dem Schwimmangebot profitieren können, bleiben die Container nicht lange an einem Ort. Bis zum 11. August macht das mobile Schwimmbecken nun aber erst einmal in Kirchhellen halt.

Nicht nur das Jugendkloster: Am Ende waren viele helfende Hände ins Projekt involviert

„Besonders für euch ist der Container nun hier“, verkündet Hildegard Kückelmann vom Jugendkloster in ihrer Eröffnungsrede mit Blick zu den Kindern und Jugendlichen der Ferienfreizeit des Jugendklosters. „Genau wie für junge Frauen und geflüchtete Menschen“, ergänzt sie.

Denn das Projekt Narwali soll durch zusätzlich geschaffene Wasserflächen ein entscheidendes Mittel im Kampf gegen die zunehmende Zahl an Nicht-Schwimmern im Land sein und genau den Menschen einen Zugang zum Schwimmenlernen ermöglichen, die es sonst vielleicht nicht gelernt hätten.

Das Ziel des Projekts: Angebote für die Wassergewöhnung schaffen und damit die Schwimmlernzeit verringern. In Zusammenarbeit mit dem Projektträger TV Jahn aus Rheine, der Bottroper Sportif-Initiative und dem Jugendkloster werden für dieses Ziel nun täglich bis zu fünf Kurse angeboten, in denen jeweils maximal sechs Kinder mit jeweils zwei qualifizierten Betreuern erste Schritte auf dem Weg zum Schwimmen machen. „Das ist ein besonders guter Betreuungsschlüssel, der das Angebot zusätzlich attraktiv macht“, sagt Henning Wiegert von den Bottroper Sport- und Bäderbetrieben.

Der Schwimmcontainer auf dem Gelände des Jugendklosters ist eröffnet. Noah, Paul, Felix und Linus testen zusammen mit Jugendpastoral Gabriel Keraf und FSJlerin Ellen Lejeune als erste das mobile Schwimmbecken.
Der Schwimmcontainer auf dem Gelände des Jugendklosters ist eröffnet. Noah, Paul, Felix und Linus testen zusammen mit Jugendpastoral Gabriel Keraf und FSJlerin Ellen Lejeune als erste das mobile Schwimmbecken. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Kinder müssen schwimmen lernen: Überlebenswichtige Fähigkeit

Obwohl es in dem Container-Becken im Vergleich zum Bottroper Hallenbad recht eng ist, sieht er Narwali als tolles Angebot. „Wir haben die Kurse bewusst nicht als Schwimmkurse ausgeschrieben, sondern als Kurse zur Wassergewöhnung. Denn um das Schwimmen richtig zu lernen, dafür ist es dann doch etwas zu klein. Das, wofür der Container da ist, erfüllt er dafür aber zu 100 Prozent“, sagt er. Besonders gefreut habe ihn, dass die Bemühungen der verschiedenen Organisatoren des Projekts so gut angenommen werden und die kostenfreien Kurse schon nach kurzer Zeit restlos ausgebucht waren.

„Ich bin sehr froh, dass es jetzt losgeht“, sagt Hildegard Kückelmann, als die ersten Kinder der Ferienfreizeit den Schritt ins kühle Nass wagen. Jedes Jahr sei sie aufs neue auf der Suche nach tollen Projekten für die Ferienfreizeit, bei denen die Kinder neben dem Spaß auch immer etwas lernen und mitnehmen können. So sei sie dann auf das Projekt aufmerksam geworden. „Ich war sofort begeistert und finde es so wichtig, dass Kinder das Schwimmen lernen und diese überlebenswichtige Fähigkeit nicht wegen überfüllten Kursen außer Acht gelassen wird“, sagt sie.

Bezirksbürgermeister Dierichs sieht in Narwali einen Appell, solche Angebote weiterhin zu ermöglichen

„Da ahnten wir aber noch nicht, wie viel Aufwand das ganze sein wird“, sagt sie lachend. Am Ende habe die Umsetzung des Projekts dann nur dank der Unterstützung von Stadt und Projektträger geklappt. Ein super Kooperationsteam, so Hildegard Kückelmann. Dass der Schwimmcontainer nur für knapp einen Monat auf dem Hof des Jugendklosters stehen wird, darüber ist sie jedoch nicht traurig. „Das ist ein Zeitrahmen, den wir so gut leisten können. Für mehr würden uns dann auch die Kapazitäten fehlen“, weiß sie. Da der Schwimmcontainer auf dem Gelände des Klosters direkt vor den Fenstern der im Januar neu eröffneten Tagespflege der Caritas steht, wäre das Ganze so oder so keine Langzeitlösung gewesen.

Deutlich länger bei sich behalten hätte die mobile Wasserfläche gerne jedoch Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs. „Der Aufwand war am Ende doch enorm und auch die Bürokratie hat an der ein oder anderen Stelle zugeschlagen“, weiß er. War es der ganze Aufwand für einen Monat Schwimmzeit wert? Hendrik Dierichs ist davon überzeugt. „Ich glaube, das ist gerechtfertigt. Ohne Bemühungen und Aufwand geht es nicht. Aber das, was wir damit erreichen können, ist es in meinen Augen wert, dafür den Aufwand in Kauf zu nehmen.“

Viel mehr sehe er in dem Projekt einen Appell, auch im nächsten Sommer Angebote zu ermöglichen, die Kindern das Schwimmen näher bringen. „Ich glaube wir können aus dem Projekt und auch dem großen Andrang darauf mitnehmen, dass es diese Art von Angeboten braucht und wir so etwas weiterhin ermöglichen sollten. In welcher Form auch immer“, sagt der Kirchhellener Bezirksbürgermeister.