Kirchhellen. Wer Vögeln eine Brutstätte im eigenen Garten schaffen will, sollte einige Hinweise beachten. Sie stammen von der Waldjugend Kirchhellen.
Da es für Vögel immer schwerer wird geeignete Nistplätze zu finden, unterstützen die Waldläufer der Waldjugend Kirchhellen mit Bau von geeigneten Nistkästen die heimische Vogelwelt. Die Nistkästen wurden von den Waldläufern der Gruppe Kolkraben in mühevoller Heimarbeit in der Corona-Zeit zusammengebaut.
In den Gruppenstunden der Deutschen Waldjugend Kirchhellen im Waldpädagogischen Zentrum am Ruhehorst lernen die Waldläufer verschiedene Vogelarten,ihre dazugehörigen Stimmen und deren Lebensweise kennen. Um die Lebensweise in der Brutperiode der Vögel zu erlernen, beobachten die Waldläufer Nistkästen, die sie an einer geeigneten Stelle im Garten oder Wald aufhängen. Das Aufhängen von Nistkästen erleichtert den Vögeln den Nestbau, bietet ihnen Schutz vor Feinden oder schlechter Witterung vor allem im Winter und ist ein geeigneter Platz, um die Nachkommen groß zu ziehen.
Tipps für das Aufhängen
Bei der Anbringung der Nistkästen ist Folgendes zu beachten: Den Nistkasten nicht in die pralle Sonne beziehungsweise komplett im Schatten platzieren. Die Fluglöcher der Nistkästen sollten grundsätzlich nicht der Wetterseite zugewandt sein. Diese sollen in erster Linie in Richtung der größten Helligkeit und in zweiter Linie nach Osten oder Südosten wegen der wärmenden Morgensonne aufgehängt werden.
Um einen freien Anflug zu ermöglichen sollte das Flugloch nicht zu stark durch Geäst bedeckt sein. Man beachte das vor dem Aufhängen eines Nistkasten genau, damit der gewählte Platz noch möglichst viele Jahre lang günstig bleibt und kein baldiges Umhängen erforderlich wird.
Brutzeit ab April
Ab April/Mai werden in das Nest die Eier gelegt. Schon nach 12 bis 18 Tagen, abhängig von der Vogelart und deren Bebrütungsdauer, wenn sich die Insekten überall regen, schlüpfen im Nest die Jungvögel, recken die Schnäbel und werden von morgens bis abends nur mit Insekten gefüttert.
Die zu beobachteten Daten wie Vogelart, Nestbau, Nahrung und Flugzeiten der Fütterung werden von den Kindern erfasst und nach der Brutperiode gemeinsam mit Horstleiter Tim Haake, Patenförster Markus Herber und Forstwirtschaftsmeister Erik Verforth ausgewertet. Nach erfolgreicher Auswertung der Daten erhalten die Kinder einen Späherpunkt der Deutschen Waldjugend. Die Späherpunkte, insgesamt 24 an der Zahl, beinhalten Bereiche, in denen die Kinder altersgerechte Prüfungen ablegen können. Punkte gibt es zum Beispiel für das Bauen eines Nistkastens oder das Beobachten einer Brutperiode, für das Erkennen von 15 Bäumen und Sträuchern oder das Navigieren mit Kompass und Karte.
Kundschafter mit zehn Punkten
Mit 10 gesammelten Punkten wird der Nachwuchs dann in einem feierlichen Rahmen zum Kundschafter ernannt. Dafür erhalten die Waldläufer die grüne Kordel, die man stolz um das Waldläuferabzeichen an der Kluft tragen darf. Wer alle 24 Punkte erfüllt hat, ist nicht nur sehr schlau und geschickt, sondern erhält als neuer Späher die silberne Kordel.
Die Heimat der Waldjugend
Die Heimat der Waldjugend ist das Waldpädagogische Zentrum Bottrop (WPZ) das seit 1995 besteht. Es wird betrieben von der Kreisgruppe Bottrop der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und mehrerer Partner.Das Regionalforstamt Ruhrgebiet von Wald und Holz NRW stellt mit Markus Herber einen Förster in Teilzeit für die waldpädagogische Arbeit. Außerdem arbeiten am WPZ drei Lehrerinnen der Grundschule Welheim und einer der Gregorschule Kirchhellen stundenweise. Sie werden unterstützt durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Freude an der Natur haben und dies den kleinen Besucherinnen und Besuchern vermitteln möchten. Das WPZ Bottrop finanziert sich weitgehend durch Spenden ortsansässiger Firmen sowie durch private Spender.Das WPZ liegt am Ruhehorst mit direkter Verbindung an ein Waldgebiet von rund 90 Hektar, dem Vöingholz. Ganz in der Nähe liegt der Köllnische Wald als FFH-Gebiet, der sich in nördlicher Richtung bis in die Kirchheller Heide erstreckt.
Die Gruppenstunden der Waldjugend finden Donnerstags in der Zeit von 16:30bis 18 Uhr am Waldpädagogischen Zentrum am Ruhehorst 14 statt.