Der Bundesvorstand tagt im Waldpädagogischen Zentrum. Die Kirchhellener Kolkraben waren mal der größte Hort in NRW. Neue Gruppenleiter sollen wieder für Wachstum sorgen

Diese Vorstandsklausur ist für Kai Underberg ein Heimspiel. Bis Sonntag tagt der Bundesvorstand mit dem gebürtigen Kirchhellener Underberg an der Spitze im Waldpädagogischen Zentrum (WPZ) am Ruhehorst. Dabei geht es um die Planungen der Jugendbewegung auf Bundesebene - aber ein wenig auch um die Nachwuchsarbeit im Dorf.

„Wir waren mal der größte Hort in NRW“, erinnert sich Underberg, der als ehemaliger Gregorschüler schon seit Jahrzehnten bei der Waldjugend ist und 2013 für drei Jahre zum Bundesleiter gewählt worden ist. „Jetzt sind es in Kirchhellen noch um die 30 Mitglieder." Das sollen demnächst mehr werden: Mit Jana Hasebrink und Jonas Habing haben jetzt insgesamt vier junge Waldjugend-Mitglieder ihre Gruppenleiterausbildung beendet und wollen neue Gruppen eröffnen.

Ansonsten plant der Bundesvorstand am Ruhehorst die Veranstaltung des kommenden Halbjahres wie die Jahreshauptversammlung im März und den deutschlandweiten Bundesforsteinsatz, wirft aber auch schon mal einen Blick voraus auf das nächste Bundeslager, das 2016 stattfinden wird. Wo? Das ist eine der Fragen, die der Bundesvorstand noch klären muss.

„Die Zusammenarbeit der Waldjugend mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald klappt hervorragend“, sagt Schutzgemeinschafts-Chef Peter Pawliczek. Das soll wohl auch, wenn er den Waldjugend-Bundesleiter einst selbst für den Verband geworben hat. Die Waldjugend ist natürlich eingebunden in das große Frühlingsfest, das am 31. Mai stattfinden wird und kein gewöhnliches Fest werden wird: Bei dieser Gelegenheit wird das 20-jährige Bestehen des Waldpädagogischen Zentrums. 1995 entstand es auf einer Fläche von 1,4 Hektar im Vöingholz, seit 1999 war im Wortsinn jeder Bottroper Schüler dort zu Gast. So lange schon läuft die Aktion „Jahrgangswald“: Alle Erstklässler setzen am Ruhehorst „ihren“ Baum-Schößling, den sie in den folgenden Jahren bei weiteren Besuchen beim Wachsen zusehen und als Viertklässler in den „Jahrgangswald“ in der Kirchheller Heide auspflanzen. Das wird 2015 von 23. bis zum 25. März passieren.

Was nicht so bekannt ist wie die jährlichen Pflanzaktionen: Für die waldpädagogische Arbeit sind vom Schulamt vier Lehrpersonen mit 20 Wochenstunden freigestellt. Des Weiteren stellt das Regionalforstamt Ruhrgebiet einen Förster mit 35 Prozent seiner Arbeitszeit zur Verfügung. Und dann sind da noch die vielen ehrenamtlichen Helfer wie die der Waldjugend. Pawliczek: „Ohne die wäre unsere Arbeit so nicht möglich.“