Bottrop. Zu Wochenbeginn warnte das DRK vor fehlenden Blutkonserven – auch in Bottrop ist die Spenderzahl rückläufig. Grund zur Panik gibt es noch nicht.

In Bottrop ist die Zahl der Blutspender zuletzt zurückgegangen, das ergab eine Anfrage dieser Redaktion beim Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes. Deutlich wird der Abfall bei einem Blick auf vergangene Spenden-Termine: Am 20. April erschienen im Bottroper Knappschaftskrankenhaus nur 53 Spender, üblicherweise sind es zwischen 85 bis 90 Personen im Schnitt. Auch zu einer Aktion in Kirchhellen (24. April) kamen gerade einmal 103 Spender, anstatt der gewohnten rund 140.

Diese Entwicklung gebe es in ganz Nordrhein-Westfalen, erklärt der Gebietsreferent für die Spenderorganisation Markus Schmid: „Schon seit März ist ein Rückgang um die 20 Prozent zu beobachten.“ Anfang der Woche warnte daher das DRK vor einem akuten Mangel und rief zum Blutspenden auf. „Wir können die Anforderungen der Kliniken derzeit nicht mehr erfüllen“, erklärte ein Sprecher. Bei einigen Blutgruppen reichten die Bestände nur für ein bis zwei Tage – statt der benötigten fünf bis sechs Tage.

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Im Bottroper Knappschaftskrankenhaus ist die Lage noch entspannt. „Wir spüren im Moment nichts“, sagt Sprecherin Anja Ernsting. Es gebe keinerlei Engpässe, man sei mit allen Blutgruppen versorgt. Im vergangenen Jahr benötigte das Krankenhaus zwischen 280 bis 300 Blutkonserven im Monat, bei Bedarf wurde nachbestellt. Ernsting erklärt aber auch: „Wenn die Spenden zurückgehen, spüren die Dienste das als erstes.“ In den Kliniken würden sich Engpässe also erst zeitversetzt bemerkbar machen.

Mit dem DRK arbeitet das Knappschaftskrankenhaus regelmäßig zusammen, stellt Räume für Spendenaktionen zur Verfügung. Aber warum nimmt das Interesse überhaupt ab? Gründe für den Rückgang seien Mutmaßungen, betont Referent Schmid. Es könnte etwa an dem guten Wetter liegen oder die Menschen seien anderweitig beschäftigt, eine weitere Rolle spielt offenbar das Alter der Freiwilligen. „Bei den älteren Spendern schreitet der Rückgang fort, der Nachwuchs kommt weniger nach“, erklärt Schmid. „Wir haben immer wieder Phasen, in denen es nicht so läuft. Aber die Befürchtung jetzt ist, dass es sich länger hinzieht.“ Panik herrsche nicht, das Problem sollte sich aber nicht weiter verstärken.

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Wer in Bottrop spenden möchte, hat schon am kommenden Wochenende die Möglichkeit dazu. In Grafenwald lädt das DRK am Sonntag (8. Mai) zwischen 10 bis 14 Uhr zur Blutspende in das Pfarrheim Heilige Familie. Der Verband bittet darum, sich vorher online anzumelden, um Wartezeiten und Infektionsrisiken zu vermeiden (weitere Informationen unter drk-blutspende.de). Schmid empfiehlt, entspannt zu dem Termin zu kommen und vorher gut zu essen sowie zu trinken. Der Experte sagt: „Wir sind auf die Spenden angewiesen, vor allem darauf, dass die Menschen regelmäßig kommen.“