Kirchhellen. Alfred Hilp hatte am Zusammenschluss mit Bottrop mitgearbeitet. Bis zur Pensionierung galt er als Vermittler im Bottroper„Nord-Süd-Konflikt“
Alfred Hilp, der langjährige Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Kirchhellen, ist tot. Er starb am 25. März im Alter von 94 Jahren.
Der waschechte Kirchhellener wurde 1927 als achtes von neun Kindern geboren. 1942 begann er eine Lehre in der Gemeindeverwaltung, damals noch im heutigen Jugend-Kloster. Zwei Jahre später wurde er zum Reichsarbeitsdienst nach Münster-Gievenbeck eingezogen, im selben Jahr geriet der gerade 17-Jährige bei Livorno in Italien in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1945 konnte er die Verwaltungslehre fortsetzen.
Mitarbeit am Gebietsänderungsvertrag
Nach Beförderungen bis zum Oberamtmann folgte 1976 die Ernennung zum Amtsleiter der Bezirksverwaltung, just im Jahr der im Dorf lange angefeindeten „Zwangsehe Bottrop/Kirchhellen“. Alfred Hilp selbst hatte am Gebietsänderungsvertrag mitgearbeitet und war überzeugt, das Beste erreicht zu haben, was möglich war. Die Bedingungen Kirchhellens seien auch größtenteils erfüllt, betonte er stets. Bis zu seiner Pensionierung 1991 galt er als eine Art Vermittlungsstelle im Bottroper „Nord-Süd-Konflikt“.
Chronist der Veränderung Kirchhellens
Die Verwandlung Kirchhellens hat Alfred Hilp in Fakten, Zahlen und Bildern festgehalten. Als Amtsleiter hatte er 30 Jahre lang Chronik geführt, aus den Tageszeitungen Artikel über Kirchhellen ausgeschnitten und jahrgangsweise binden lassen. Die Bände übergab er der Stadt. Ebenso 400 Luftaufnahmen, die die die Veränderungen des Dorfes dokumentieren.
Als waschechter Kirchhellener gehörte Alfred Hilp natürlich mehreren Vereinen an. 76 Jahre war er Mitglied des VfB, für den er 10 Jahre auf Rechtsaußen stürmte. Dem MGV Einigkeit hielt er 75 Jahren die Treue. Die Ehrennadel in Gold erhielt er vom DRK. Seine große Leidenschaft aber war die Natur und die Jagd. Seit 1959 war er Mitglied des Hegerings.