Bottrop. Die Erweiterung des offenen Ganztags an der Nikolaus-Groß-Schule in Bottrop liegt im Zeitplan. Ab Montag erobern die Ferienkinder neues Terrain.
Wenn am kommenden Montag die Ferienfreizeit in der OGS an der Nikolaus-Groß-Schule beginnt, haben die Kinder einiges zu entdecken: Für die Betreuung im offenen Ganztag haben die Schülerinnen und Schüler neue Räume erhalten, und die alten werden gerade noch renoviert. Statt auf bislang 300 Quadratmetern können sie dann auf 550 modernen Quadratmetern und unter einem begrünten Dach spielen, basteln und so manches lernen.
Bottrop baut offene Ganztagsschulen an verschiedenen Standorten aus
Die Grundschule am Förenkamp ist längst nicht die einzige, an der die OGS-Kinder mehr Platz erhalten. Aktuell wurde etwa auch ein Anbau an der Richard-Wagner-Schule errichtet, außerdem renoviert die Stadt in den Sommerferien die OGS an der Cyriakusschule und baut die Ganztagsschule an der Förderschule Bergmannsglück um. Im Herbst soll dann der Neubau der Offenen Ganztagsschule im Fuhlenbrock an der Konradschule starten. Die Nachmittagsbetreuung wird von den Bottroper Familien eben stark nachgefragt. Zwischen 200 und 250 Kinder besuchen das Angebot an der Nikolaus-Groß-Schule, weiß Tina Barkhoff vom städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft.
Die Architektin hat die Renovierungs- und Neubaumaßnahme in Batenbrock im Team mit Simone Osterkamp geplant und ist nun die zuständige Bauleiterin. Der Neubau, der sich an den 2008 in Betrieb genommenen Bestandsbau anschließt und die gleiche blaue Fassade über der Holz-Rahmen-Tragekonstruktion besitzt, wurde Ende August 2020 in Angriff genommen, während der laufenden Schulzeit gebaut und vor diesen Sommerferien bereits den Nutzern übergeben. Wenn auch noch ohne Einrichtung in den beiden neuen Gruppenräumen nebst kleinerem Differenzierungsraum.
Lieferschwierigkeiten: Fenster für Bottroper OGS-Bau kamen nicht rechtzeitig
Barkhoff ist froh, dass das zeitlich so gelungen ist. Zwischenzeitlich musste mit der Arbeitsabfolge der einzelnen Gewerke jongliert werden. „Die Fenster sind später gekommen als geplant“, berichtet die Bauleiterin. Was einerseits mit Lieferschwierigkeiten im Kunststoffbereich zu tun hatte, andererseits aber auch mit Corona-Quarantänen (nicht Erkrankungen!) beim Fensterbauer. „Wir haben dann außen eine Wetterschutzfolie angebracht und sind im Innenbereich schon gestartet.“
Bis zum Ende dieser dritten Sommerferienwoche nun sollen die nötigen Renovierungs- und Reinigungsarbeiten im Bestandspavillon erledigt sein. „Der Maler ist gerade dabei“, erklärt Tina Barkhoff. Der Bodenbelag wurde dem im Neubau bereits angepasst.
Schreiner vom städtischen Bauhof Bottrop fertigten Tornisterregale
Wer jetzt durch den neuen Haupteingang die erweiterte OGS betritt, findet sich in einem großzügigen Flur wieder, der den Altbau zur Linken (inklusive Küche, Mensa, zwei Gruppenräumen) und den Neubau zur Rechten verbindet. Ganz vorn gibt es ein neues Büro für die OGS-Leitung und ein Personal-WC. Durch Oberlichter fallen die Sonnenstrahlen in den Flur, der mit grünen Garderoben-Elementen, Tornisterregalen und Sitznischen ausgestattet ist. „Die Schreiner vom städtischen Bauhof haben die Tornisterregale und Garderoben-Elemente gebaut“, verrät Barkhoff.
Die neuen Außenanlagen – eine Terrasse hinter dem Neubau und ein Streifen Grün nebst Spielgerät zum Balancieren daneben – sind auch fertig, berichtet die Bauleiterin: „Eigentlich muss nur noch der Rasen wachsen.“ Im Erdbereich vor dem Eingang wurde zudem noch eine Regenrückhaltung eingebaut. Stichwort: Starkregenereignisse. „Das Tiefbauamt prüft bei Neubauten, ob so etwas nötig ist oder ob der Straßenkanal die anfallende Wassermenge noch zusätzlich aufnehmen kann.“ Hier war’s nötig.
Land NRW übernimmt 90 Prozent der Kosten, die Stadt Bottrop zehn Prozent
Die Kostenberechnung für die Erweiterung der OGS, inklusive Fachplanung und Einrichtung, belief sich auf rund 900.000 Euro. „Wir werden am Ende voraussichtlich etwas darunter liegen“, freut sich Tina Barkhoff. Das habe am Anfang der Baumaßnahme zwar nicht so ausgesehen, weil zwei Gewerke teurer waren als erwartet, „aber alles andere war günstiger“. 90 Prozent der Kosten werden über eine Landesförderung finanziert, zehn Prozent muss die Stadt als Eigenanteil tragen.