Bottrop. Ein Projektbüro wird drei Jahre lang neue Wege durch den Bottroper Süden und den Essener Norden suchen. Dafür gibt die Bezirksregierung Geld.
Die Bezirksregierung hat mehr als eine halbe Million Euro für die weitere Entwicklung des Projekt „Freiheit Emscher“ nach Bottrop gelenkt. Ein Projektbüro wird bis Ende 2023 „passgenaue Lösungen für die Erschließung“ der Flächen im Bottroper Süden und Essener Norden suchen. Denn der Verkehr auf dem 1700 Hektar großen Areal ist der Flaschenhals für die weitere Entwicklung.
Die Städte Bottrop und Essen sowie die RAG Montan Immobilien als Besitzer von 150 Hektar auf ehemaligen Bergbauflächen planen seit 2017 gemeinsam an diesem interkommunalen Projekt, das die größte Flächenreserve des Ruhrgebietes in zentraler Lage bietet. Im Bottroper Süden und Essener Norden soll ein neues Stadtzentrum mit Gewerbe, moderner Industrie, Wohnen und Freizeitangeboten am Wasser entstehen. Die Bergbauflächen Sturmshof, Coelln Neuessen, Welheimer Mark, Emil Emscher und Prosper II sollen große Gewerbestandorte werden. Auf Essener Seite haben 2019 auf Emil Emscher die Aufräumarbeiten begonnen.
Zwei neue Trassen
Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Gebietes ist die Schaffung zweier neuer Nord-Süd-Verbindungen und ihre intelligente Verknüpfung mit bestehenden Bahn-, Autobahn- und Straßenverbindungen. Eine 30 Mieter breite Trasse für den Schwerlastverkehr, der „Gewerbe-Boulevard“ soll von der Prosperstraße zur Daniel-Eckhard-Straße nach Essen führen und am Lichtenhorst einen eigenen Anschluss an die A 42 bekommen. Auf Bottroper Gebiet soll der Lichtenhorst bis zur Knappenstraße verlängert werden.
Die „Umwelttrasse“ soll beginnen an einer neuen S-Bahn-Haltestelle „Tetraeder“ und durch eine aufgeweitete Knappenstraße führen. Am Sturmshof soll sie die Emscher und den Rhein-Herne-Kanal überqueren, aber unter der A 42 am Hafen Coelln Neuessen, dem Essener Stadion nach Vogelheim und Bergeborbeck führen, wo sie Straßenbahnanschluss Richtung Essen und vielleicht Bottrop bekommen soll.
Entlastung für die Planer in der Verwaltung
Das Projektbüro hat im Kern die Aufgabe, die vielen kleinen Teufel auszutreiben, die in den Details der Planungen stecken. Diese Arbeit fördert die Bezirksregierung mit 550.578 Euro. Das hilft sehr, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler: Das Projektbüro werde „viele koordinierende Aufgaben übernehmen und stellt somit eine Entlastung für die Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung dar“. Das Geld kommt aus dem Bund-Länder-Gemeinschafstopf zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie aus Landesgeldern. Bottrop bekommt den Bescheid, weil es zentral für alle drei Projektpartner die Fördergelder einwirbt.