Kirchhellen.. Heimatradler treffen sich immer dienstags unter dem Wappenbaum vor der Johanneskirche. Das 30-jährige Bestehen feierten sie mit einer Schifffahrt


Immer wenn die große Uhr am Kirchturm von St. Johannes am Dienstagmittag halb Zwei anzeigt, treten die Kirchhellener Heimatradler in die Pedalen und brechen unter dem Wappenbaum am Hans-Büning-Platz zu ihren Radtouren auf. Seit 30 Jahren treffen sich die Radfahrer dazu Woche für Woche; auch bei Wind und Wetter.

„Bei uns kann eigentlich nur jemand mitfahren, der schon im Ruhestand ist. Wer hat um diese Uhrzeit schon Zeit“, meint gut gelaunt Richard Grütjen, der Sprecher der Heimatradler, und er macht auch ein wenig stolz darauf aufmerksam, dass sich regelmäßig schon ziemlich betagte Fahrensleute im Schatten der Johanneskirche zu ihrer nächsten gemeinsamen Fahrradtour treffen. „Die älteste Radlerin ist immerhin 90 Jahre alt“, betont Grütjens.

Vorsitzender lobt Engagement der Radler

Tourenleiter Willi Grewer (links) und Richard Grütjen schauen in die Straßenkarte.
Tourenleiter Willi Grewer (links) und Richard Grütjen schauen in die Straßenkarte. © Unbekannt | FUNKE Foto Services






Das Durchschnittsalter der Radler, die alle dem Heimatverein angehören, sei über die Jahrzehnte stark angestiegen. Das jüngste Mitglied unter den Heimatradler sei 63 Jahre alt. Immerhin zwanzig Senioren sind diesmal bei der Tour dabei. Bei insgesamt 23 Mitgliedern Heimatradlern belegt dieses Engagement das Lob, das Heimatvereinsvorsitzender Peter Pawliczek ausspricht: „Das ist eine ganz tolle Truppe. Unser Verein ist stolz auf sie; nicht nur weil die Radler so aktiv sind, sondern auch weil sie immer zur Stelle sind, wenn es mal an helfenden Händen fehlt“.

Die Strecken für die Heimatradler sucht schon seit Jahren Willi Grewer aus. „Wir fahren jedes Mal so zwischen zwanzig und dreißig Kilometern. Es können aber auch schon mal vierzig bis sechzig werden“, sagt er. So viele Kilometer legen die Radler aber nur bei ihren Touren außer der Reihe zurück; also wenn sie zum Beispiel nach Götterswickerhamm oder anlässlich der Kutschenwallfahrt zur Messe nach Haltern fahren. So oder so legen die Radfahrer aber zwischendurch stets auch eine Rast in einer Gaststätte ein. Die meisten Heimatradler sind mit Pedelecs unterwegs, zwei fahren echte E-Bikes und weitere zwei strampeln sich noch ohne jede Tretkraftunterstützung ab.

Rückreise von der Villa Hügel mit dem Bus

Anlass für die Gründung der Gruppe vor 30 Jahren waren die Feiern zum 75-jährige Bestehen des Westfälischen Heimatbundes. „Damals hatte der Heimatbund auch zu einer Fahrradtour eingeladen, bei der auch Mitglieder aus unserem Heimatverein mitgefahren waren. Das war schön, und deshalb haben sich hier die Heimatradler gegründet“, erzählt Barbara Grütjens. Das Gründungsquartett bestand aus Hedwig und Werner Lammers, Maria Bremer und Elli Fiele. Zwischenzeitlich wuchs die Radfahrgruppe auf 40 Mitglieder an.

Auch zur Feier ihres 30-jährigen Bestehens unternahmen die Heimatradler eine Tagestour; allerdings nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Schiff MS Baldeney. Sie führte vom Nordsternpark auf dem Kanal bis zur Ruhr und weiter bis zur Villa Hügel. Für die Rückreise nahmen sie - den Bus.