Bottrop. Der neue Impfstoff gegen das Coronavirus wird in Bottrop verimpft. Impfwillige am ersten Tag berichten, warum sie sich mit Novavax impfen lassen.

Bottrop lässt sich ab sofort im Impfzentrum zusätzlich mit dem Impfstoff Novavax impfen. „Am Freitag sind es 80 Termine gewesen“, sagt Michael Althammer, Leiter des Impfzentrums. Circa 60 weitere seien für die kommenden Tage gebucht. Impfstoff ist genug vorhanden.

Mehr als 1000 Impfdosen mit Novavax hat das Impfzentrum erhalten. Die Kapazitäten bei Terminen sind aktuell nicht mal annähernd ausgeschöpft. Deshalb sagt Althammer: „Wer will, kann ab sofort ohne Termin kommen.“ Dasselbe Angebot gilt weiterhin für Impfwillige, die sich mit einem mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus schützen möchten.

Nach ihrer Erstimpfung erhielten die Jungen und Mädchen im Bottroper Impfzentrum einen weißen Kreis. Darauf ließen sie ihrer Kreativität freien Lauf. Bei der zweiten Impfung brachten sie ihr Kunstwerk. Hunderte von Kreisen in Form einer Raupe schmücken nun den Warteraum.
Nach ihrer Erstimpfung erhielten die Jungen und Mädchen im Bottroper Impfzentrum einen weißen Kreis. Darauf ließen sie ihrer Kreativität freien Lauf. Bei der zweiten Impfung brachten sie ihr Kunstwerk. Hunderte von Kreisen in Form einer Raupe schmücken nun den Warteraum. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Aufgrund der bisher geringen Buchungszahlen im Impfzentrum in Bezug auf den Novavax-Impfstoff sind laut Althammer die Ärzte in Bottrop kontaktiert worden. „Der erste Schwung ging an die Impfzentren, weil man nicht wusste, wie viele Leute einen Termin buchen.“ Ärzte und Apotheken können, wenn sie möchten, zudem den neuen Impfstoff vom Impfzentrum beziehen, um bei möglichen Anfragen von Patienten in den Praxen impfen zu können.

Impfpflicht für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen

Eine junge Ergotherapeutin aus Bottrop ist am Freitag eine der 80 Personen, die sich mit Novavax impfen lässt. „Wenn ich nicht im medizinischen Bereich arbeiten würde, würde ich es wahrscheinlich nicht machen“, sagt sie. Zum Hintergrund: Für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gilt ab dem 16. März eine gesetzliche Impfpflicht.

Anderthalb Jahre habe sie sich über Impfstoffe informiert und mit der Thematik auseinandergesetzt. Sie entschied sich bewusst gegen Biontech oder Moderna. Letztlich fiel die Wahl auf Novavax, weil das Verfahren dieses Impfstoffs schon länger erprobt sei. „Dazu kommt, dass bei mir im Bekanntenkreis einige Geimpfte nach einer Biontech-Impfung ins Krankenhaus mussten, weil Nebenwirkungen auftraten“, sagt sie.

Das Bottroper Impfzentrum nimmt Spenden für die Opfer des Ukraine-Kriegs an. Gebraucht werden u.a. Pampers, Trockennahrung, Getränke, Decken, Hygieneartikel und warme Kleidung.
Das Bottroper Impfzentrum nimmt Spenden für die Opfer des Ukraine-Kriegs an. Gebraucht werden u.a. Pampers, Trockennahrung, Getränke, Decken, Hygieneartikel und warme Kleidung. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch Sinem und ihre Mutter sind am Freitag im Impfzentrum. Beide haben die Novavax-Impfung hinter sich. „Biontech und Moderna wollte ich nicht. Da habe ich ein mulmiges Bauchgefühl“, sagt Sinem. Wie bei der jungen Ergotherapeutin habe auch sie in ihrem nahen Umfeld Menschen gehabt, bei denen es nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu Nebenwirkungen gekommen ist.

Dr. Ulrike Beste-Draeger impft in den Kabinen des Impfzentrums. Ihre Erfahrungen aus den Gesprächen am ersten Tag? „Die Leute sind sehr, sehr gut informiert.“ Im Abstand von drei Wochen erfolgt die zweite Impfung. Dann gilt für Geimpfte mit Novavax der Status: Grundimmunisierung. „Ob es Booster-Impfungen gibt, ist noch nicht geklärt“, sagt Dr. Beste-Draeger.

Spenden für die Opfer des Ukraine-Krieges können bis einschließlich nächsten Donnerstag, 10. März, von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr am Impfzentrum (Südring 79) abgegeben werden.