Bottrop. Eine der größten Dach-Solaranlagen Deutschlands ist jetzt offiziell in Betrieb. Auf dem Alpincenter auf der Bottroper Prosperhalde wird so der Strom produziert, der für die Herstellung des Schnees benötigt wird.
Seniorchefin Toos van der Valk legt einen kleinen Schalter in der Eingangshalle des Alpincenter um, und auf einer unauffälligen elektronischen Anzeige erscheint eine Zahl: 445 Kilowatt pro Stunde sind es in diesem Moment, die auf dem Dach des Hauses an Strom erzeugt werden. Seit Mittwoch ist eine der größten deutschen Dach-Solaranlagen offiziell in Betrieb.
Vincent van der Falk, Sohn der niederländischen Unternehmer- und Investorenfamilie, die das Alpincenter vor sechs Jahren eher als Rohbau von den Girardellis übernommen hatte, nennt gleich mehrere Gründe für die Photovoltaik auf der Skihalle: „Wir erzeugen einerseits Strom, den wir benötigen, um ganzjährig Schnee zu produzieren. Dann bilden die Module auf dem Dach eine Isolierschicht, die uns zehn bis 15 Prozent an Energieersparnis bringt. Und nicht zuletzt wollten wir auch einen Beitrag zur Umwelt und zu Innovation City leisten“, sagt der Geschäftsführer des Alpincenter.
Für das anspruchsvolle Projekt hat er sich einen Partner zur Seite gestellt: Michel Peek von der Investmentgesellschaft „Horizon Energy“ aus Rotterdam, die das Dach vom Alpincenter gemietet und den Großteil der vier Millionen Euro-Investition geleistet hat. Sie betreibt auch die Photovoltaikanlage. „Wir rechnen mit einer Amortisation in acht bis zehn Jahren“, sagt Peek, dessen Zuversicht vor allem aus dem deutschen Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) rührt, das mindestens noch 20 Jahre gilt und solide Abnahmepreise für den Strom garantiert. Das Modell: „Horizon Energy“ verkauft den Strom aus der Sonne zu EEG-Preisen an die RWE-Tochter ELE, von der wiederum das Alpincenter seine Energie bezieht.
Für die Stadt ist die neue Solaranlage „ein Geschenk im Rahmen von Innovation City“, für das Bottrops erster Bürgermeister, Klaus Strehl, seinen Dank sagte. Die technischen Schwierigkeiten, die das Alpincenter wegen der Bewegungen der Halde zu bewältigen hat, betrachtet Strehl zum Teil schon als überwunden, so dass „das Alpincenter dauerhaft Bestand haben dürfte“.