Bottrop. Die Anlage der Emschergenossenschaft produzierte im Jahr 2019 sechs Millionen Kilowattstunden Strom. Der fließt in den Betrieb der Kläranlage.

Die Windenergieanlage der Emschergenossenschaft an der Stadtgrenze Essen/Bottrop hat im abgelaufenen Jahr ein Rekordergebnis eingefahren und rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom produziert – eine ganze Million mehr als angepeilt. Das teilt das Wasserwirtschaftsunternehmen jetzt mit.


„Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr deutlich, welchen großen Beitrag die erneuerbaren Energien für den Betrieb unserer wasserwirtschaftlichen Anlagen leisten können“, kommentiert Torsten Frehmann, Betriebsmanager Mittlere Emscher, das Ergebnis. Mit dem südlich der Emscher gewonnenen Strom wird die nördlich des Flusses gelegene Großkläranlage der Emschergenossenschaft betrieben.

Energie aus Photovoltaikanlagen


Dabei setzt die Emschergenossenschaft nicht nur auf die Kraft des Windes als erneuerbarer Energie. Der Abwasserentsorger gewinnt auch Energie aus der Klärschlammverwertung (Faulgasverstromung in Blockheizkraftwerken plus Dampfturbine als Teil der ansässigen Klärschlammverbrennung) sowie aus Photovoltaikanlagen auf Dachflächen der Kläranlagengebäude. Rund 500 Quadratmeter stehen hier zur Verfügung.


Sonne soll Klärschlamm trocknen

Abgerundet wird das Projekt „Hybridkraftwerk Emscher – vom Klärwerk zum Kraftwerk“ laut Emschergenossenschaft durch den aktuellen Bau einer thermo-solaren Klärschlammtrocknung – und somit den Verzicht auf die Zugabe von Kohle zur Klärschlammkonditionierung sowie die Nutzung der Niedertemperaturwärme aus der Klärschlammverbrennung. Damit werde das Hybridkraftwerk Emscher künftig in der Lage sein, eine bilanzielle hundertprozentige Deckung durch Eigenstromerzeugung zu erreichen.

Vor allem zeige das Projekt dadurch: Kläranlagen sind nicht nur Orte, an denen viel Energie verbraucht wird – und zwar zirka so viel wie eine Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern. ) Kläranlagen sind vielmehr auch Orte, an denen viel Energie gewonnen werden kann.