Bottrop. Familie Reckmann hat das ehemalige Christophorus-Haus umgebaut. Entstanden sind 31 Wohnungen für Senioren. Der Umbau war ein richtiger Kraftakt.


Am Ende war der Aufwand größer als gedacht, das gibt
Karl Reckmann
offen zu. Doch es hat sich gelohnt. Den neuen
Seniorenwohnungen
im
Fuhlenbrock
sieht man nicht an, dass das Gebäude ursprünglich mal ein Altenheim war.
„Wohnen in Gemeinschaft“
steht nun an der Fassade des alten
Christophorus-Hauses
an der Sterkrader Straße und drinnen gibt es nun 31 Wohneinheiten – vom Einraumappartement mit rund 30 Quadratmetern bis hin zur 65-Quadratmeter-Wohnung.

Fertig ausgebaut mit Balkon und Küche warten nun noch 13 Wohnungen auf die neuen Mieter im Erstbezug.
Fertig ausgebaut mit Balkon und Küche warten nun noch 13 Wohnungen auf die neuen Mieter im Erstbezug. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde



Rund zwei Millionen Euro hat das Familienunternehmen in den Umbau investiert, sagt Karl Reckmann, rund anderthalb Jahre dauerten die Bauarbeiten.
Denn das Gebäude musste komplett entkernt werden. Angelegt als
Senioren- und Pflegeheim
– ein
Spezialbau
– wurde es nun zu einem Wohngebäude umgebaut.

17 der neuen Wohnungen in Bottrop sind bereits belegt


Wände wurden entfernt, Zimmer zusammengelegt, Gemeinschaftsräume und Pflegestützpunkte entfernt und stattdessen den Wohnungen zugeschlagen.
Dazu wurde der Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht und die komplette Elektrik erneuert, ebenso die Wasser- und Heizungsinstallation. Statt Gas wird nun Fernwärme genutzt. Das alles in der Corona-Pandemie. Immer wieder seien auch Bauarbeiter ausgefallen – sie mussten in Quarantäne. So erklären sich am Ende Baukosten und -zeit.

An einigen Stellen sind noch Restarbeiten nötig, die Cafeteria ist beispielsweise noch nicht fertig, doch in Zeiten von Corona kann die sowieso noch nicht genutzt werden. Was schade sei, bedauert Beate Marcinkowski, die Leiterin von Wohnen in Gemeinschaft. Denn bisher seien schon 17 Wohnungen belegt, doch es gebe eben noch gar keine richtige Möglichkeit, etwas für den Gemeinschaftsgeist zu tun.

Unternehmensgruppe Reckmann bietet in Bottrop über 100 Service-Wohnungen an

Denn klar, Cafeteria und Aufenthaltsraum sind ein Herzstück diese Gemeinschaftswohnprojekts. Hier wird auf Wunsch das Essen serviert – selbstverständlich kann auch in den eigenen vier Wänden gegessen oder gar selbst gekocht werden – und hier sollen später Veranstaltungen stattfinden. Die Cafeteria sei auch öffentlich zugänglich, nicht nur für die Bewohner aus Haus I von Wohnen und Gemeinschaft und aus dem neuen Christophorus-Haus, auch für andere Bewohner des Stadtteils.


Am Ende hat Familie Reckmann mit dem neuen Pflegeheim und dem erweiterten Angebot von Wohnen in Gemeinschaft ein komplettes Seniorenquartier im Fuhlenbrock errichtet.
„Insgesamt können wir jetzt in ganz Bottrop mehr als 100 solcher Wohnungen anbieten“, sagt Karl Reckmann mit Blick auf das Paulus-Haus in Stadtmitte und die Stadtwald-Residenz auf dem Eigen.

Einer der künftigen Schwerpunkte des Unternehmens

Tochter Alice sieht in diesem Bereich auch einen der künftigen Schwerpunkte für das Unternehmen. „Ich finde diesen ambulanten Ansatz, also die Zeit vor einem möglichen Einzug ins Pflegeheim, sehr interessant.“ Schließlich wolle doch nach Möglichkeit jeder so lang wie möglich seine eigenen vier Wände haben. Und da seien solche Wohnen mit Service-Angebote ein geeignetes Mittel.

Auch im neuen Haus im Fuhlenbrock können die Bewohner auf Wunsch auf Küche, Wäscherei oder Pflegedienst zurückgreifen. Dabei seien sie jedoch nicht verpflichtet Reckmann-Dienste zu nutzen. „Das kann jeder für sich entscheiden“, stellt Karl Reckmann klar. Ein weiterer Vorteil solcher Wohnangebote: „Wer hier wohnt und dann irgendwann tatsächlich nicht mehr allein in seiner Wohnung bleiben kann, der wird bei der Heimbelegung bevorzugt.“