Bochum/Herne/Witten. 2024 ist es für die Bochumer Polizei zu einigen ungewöhnlichen Einsätzen in Bochum, Herne und Witten gekommen. Ein Rückblick auf fünf von ihnen.

Eine Schnapsidee, ein eitler Gockel und viele Straftaten in kurzer Zeit: Die Bochumer Polizei wirft einen Blick zurück auf das turbulente Jahr 2024.

Mitte Januar tritt eine 95-jährige Frau aus Bochum einem Einbrecher-Duo beherzt entgegen und schlägt die Männer in die Flucht. Die Seniorin hielt sich am Nachmittag in ihrer Wohnung an der Wiemelhauser Straße auf, als sie verdächtige Geräusche an der Wohnungstür vernahm. Also ging sie nachsehen - und entdeckte zwei Männer, die bereits in ihrem Flur standen. Die 95-Jährige schrie die Einbrecher so laut sie konnte an. Die Maßnahme zeigte Wirkung: Die Täter nahmen die Beine in die Hand und flüchteten. 

Hahn hält Polizei und Anwohner in Herne auf Trab

Im Mai hielt dann ein Gockel Polizei und Anwohner in Herne auf Trab. Der gefiederte Ausreißer stolzierte auf der Poststraße herum, wie Nachbarn über den Notruf 110 meldeten. In einer gemeinsamen Aktion von Anwohnern und Polizei gelang es, des Tieres habhaft zu werden. Nachdem der Hahn erfolgreich in Gewahrsam genommen war, begannen die Ermittlungen. Es dauerte nicht lange, da identifizierten die Beamten den Besitzer des Tieres und brachten beide wieder zusammen. 

Ein 34-jähriger Polizeibeamter war Anfang Juni in Herne-Sodingen besonders aufmerksam. Nach Schichtende beobachtete er gegen 1 Uhr morgens vier Jugendliche, die eine Mauer mit Sprühdosen verunstalteten. Der 34-Jährige gab sich als Polizist zu erkennen, rief seine Kollegen und hielt die Jugendlichen (17, 17, 17 und 18) fest. Die Ermittlungen ergaben: Zwei von ihnen sollen für mindestens 13 weitere Schmierereien im Stadtgebiet verantwortlich sein.

Einsatz der Polizei Bochum in Witten: Mann begeht acht Straftaten in fünf Minuten

Im August kamen drei Franzosen in Bochum auf eine echte Schnapsidee: Nachdem die Bochumer Polizei das Trio im Auto bei einer Trunkenheitsfahrt gestoppt hatte, verließ der erheblich alkoholisierte Fahrer (28) – sein Atemalkoholtest ergab 2,18 Promille – nach Abschluss aller Maßnahmen (und ohne seinen Autoschlüssel) die Wache. Seine ebenfalls betrunkenen Freunde (beide 25) fuhren kurzerhand mit E-Scootern vor, um ihn abzuholen. Nachdem die Beamten auch ihnen die Weiterfahrt untersagt hatten, wurden zwei weitere Anzeigen geschrieben und zwei weitere Blutproben entnommen. Die Wache verließen alle letztendlich zu Fuß.

Ende September lief ein Mann schreiend durch die Wittener Innenstadt und beging acht Straftaten in nur 45 Minuten. Es begann mit einem Ladendiebstahl, danach trat er insgesamt sechs Autospiegel ab, anschließend zertrümmerte er noch die Scheibe eine Bushaltestelle. Einsatzkräfte nahmen den Wittener kurz darauf fest, brachten ihn zur Wache und schrieben eine Anzeige.