Bochum. In drei Abschnitten wird der Stadtpark Bochum saniert – für rund 17 Millionen Euro. Spektakulär: Der ganze Teich wird entleert. Wie geht das?
Wenn im Oktober der Umbau des Stadtparks beginnt, gehört die Sanierung des Gondelteichs zu den ersten Dingen, die in Angriff genommen werden. Im vergangenen Jahr wurde der Teich entschlammt, was lange sieben Monate gedauert hat. Schon im September will die Stadt Bochum nun den Teich leeren.
Doch wohin mit dem ganzen Wasser? Gut 16.000 Kubikmeter enthält das Gewässer. „Das fließt in die Kanalisation, wie bei einer Badewanne, bei der man den Stöpsel zieht“, erklärt Thomas Sprenger, Pressesprecher der Stadt Bochum, auf Anfrage.
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Das Entleeren des Teiches wird notwendig, um eine neue Hochfontäne zu installieren, den Wasserfall umzugestalten in Anlehnung an das historische Vorbild einschließlich Technik, und den Bootsanleger auf Vordermann zu bringen. Das Ufer sowie der Platz am Bootsanleger werden saniert und komfortabler gestaltet. Der Teich ist Teil des ersten Bauabschnitts zur Umgestaltung des Stadtparks, der 6,5 Millionen Euro kosten wird.
Sanierung des Stadtparks Bochum: Mögliche Kampfmittel sollen aufgespürt werden
Das Teichwasser wird voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober abgelassen, bis dahin muss alles abgesperrt sein. Ab Februar 2025 soll der Teich wieder gefüllt werden. Zuvor stehen Sondierungsbohrungen zum Aufspüren von Kampfmitteln an.
Im Rahmen einer Artenschutzprüfung wurde festgestellt, dass am Gondelteich Teichhühner brüten. Deshalb hat die Stadt Bochum die Entleerung des Teiches auf einen Zeitraum außerhalb der Brutzeit gelegt. Ab Februar 2025 soll der Teich wieder befüllt werden, sodass die Tiere beim Brüten im kommenden Frühjahr nicht gestört werden.
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Beim Entschlammen im letzten Jahr, das dem Teich eine neue Tiefe von zwei Metern bescherte – zuvor waren es nur 70 Zentimeter – sind Fische entnommen worden. 11.600 Tonnen Material hat eine niederländische Spezialfirma damals herausgeholt – Schlamm, Boden, Sand und Grobstoffe. 2,2 Millionen Euro hat die Reinigung gekostet.
Mögliche Fische im Bochumer Stadtparkteich sollen umgesiedelt werden
Sollten sich nun doch wieder Fische im Wasser tummeln, werden auch diese herausgenommen, bevor die Fläche trocken liegt. Fachpersonal wird die Tiere herausfischen, sobald der Wasserstand niedrig genug ist. Sie werden dann in den südlichen Stadtparkteich umgesiedelt.
Im Oktober dann beginnt die Sanierung des eigentlichen Parks. Dazu gehören neben dem Gondelteich auch der Spiel- und Wasserspielplatz, die Minigolfanlage und das benachbarte öffentliche Klo sowie die Freiflächen am Milchhäuschen. Die Wege werden erneuert, Sträucher und neue Bäume gepflanzt. Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt liegen bei 6,5 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung wird im Frühsommer 2025 gerechnet.
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Der zweite Bauabschnitt wird 5,6 Millionen Euro kosten und von März nächsten Jahres bis Anfang 2026 dauern. Dabei sollen der „Rosengarten“ und der „Dahliengarten“ fit gemacht werden. Wege werden angelegt, Mauern saniert, Bänke erneuert und neue Pflanzen eingesetzt. Die Bochumer Stadtwerke montieren neue Leuchten im Park.
Schließlich wird es noch einen dritten Bauabschnitt für 5,2 Millionen Euro geben, der von Mai 2025 bis März 2026 in Angriff genommen werden soll. Dann geht es unter anderem um den Zugang gegenüber vom Kunstmuseum, der neu gestaltet wird. Im Stadtpark gibt es viele Gefälle. Insgesamt sollen alle Zugänge barrierefreier werden. Wo Treppen vorhanden sind, sollen zumindest Handläufe installiert werden.