Bochum/Witten. Erster Tag, erster Höhepunkt: Stefanie Kloß und ihre Band begeisterten 5000 Fans. Die Sängerin wurde auf Händen getragen. Und das auch wörtlich.
Diese Leidenschaft. Diese Hingabe. Diese strahlenden Augen im schweißnassen Gesicht. Diese famose Stimme zwischen tiefer Melancholie und trotzigem Mut. Stefanie Kloß hat dem Zeltfestival Ruhr mit ihrer Band einen Auftakt nach Maß beschert. 5000 Fans feierten Silbermond am Freitagabend im ausverkauften Sparkassenzelt.
Zeltfestival Ruhr: Silbermond sind seit Jahren eine sichere Bank
Seit 20 Jahren ist das Quartett aus Bautzen eine feste Größe in der deutschen Pop- und Rockmusik. Beim Zeltfestival zählen die Sachsen zum Inventar, gelten als sichere Bank. Wie oft sie schon am Kemnader See aufgetreten sind? Sängerin Stefanie Kloß weiß es nicht genau.
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Bochum hat sie sowie noch aus früheren Jahren in Erinnerung, plaudert die bald 40-Jährige zu Beginn der Show. Ganz am Anfang der Karriere spielten Silbermond in der Zeche. Mutig sei das gewesen. Nicht von ihr, sondern von ihren Eltern, die der jungen Tochter vertraut haben, mit drei Burschen auf Tournee zu gehen, fernab der Heimat.
Star und Fans üben sich im Emotionen-Pingpong
Aus der Jugendgruppe mit dem Debüt-Album „Verschwende deine Zeit“ 2004 ist eine Band erwachsen, die sich zum Zeltfestival-Start spielfreudiger und stärker denn je präsentiert. Johannes und Thomas Stolle und Andreas Nowak bleiben meist im Hintergrund. Die Bühne gehört Steffi Kloß, die vom vorwiegend weiblichen Publikum wie eine Freundin empfangen wird.
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Star und Fans üben sich im Emotionen-Pingpong. Kloß wirkt ehrlich gerührt über so viel Warmherzigkeit, ruft: „Wir fühlen uns hier fast wie zu Hause!“, lässt sich auf den Händen der Besucher tragen und nutzt für vier Songs ein Podest mitten in der Halle, um den Menschen ganz nahe zu sein.
Für Zusatzkonzert am 25. August gibt es noch Karten
Musikalisch bleiben keine Wünsche offen. Das 2023 erschienene Nummer-1-Album „Auf auf“ wird hinreichend gewürdigt. Die älteren Hits werden zelebriert. Das Zelt tanzt zu Silbermond-Klassikern wie „Leichtes Gepäck“ und stimmt bei großartigen Balladen wie „Symphonie“ oder – Achtung, Kuschelalarm! – „Das Beste“ tausendfach mit ein. Stimmungsvoller kann die Eröffnung der Weißen Stadt am See kaum sein.
120 Minuten währt die emotionale Berg- und Talfahrt mit einer Stefanie Kloß, die am Ende der Erschöpfung und Glückseligkeit zugleich nahe scheint. Jetzt bleibt etwas Zeit zum Erholen. Am Sonntag, 25. August (20 Uhr), kehren Silbermond für ein Zusatzkonzert zurück. „Auf auf“: Es gibt noch Karten (65 Euro, zeltfestivalruhr.de).