Bochum-Wattenscheid. Ein Kolpinghaus in Bochum etabliert sich als Event-Location. Es gibt sogar Außer-Haus-Aufträge. Einen stemmen die Höntroper derzeit in Dortmund.

Im August steigt eine Mallorca-Party. Im September kommt Uli Potofski. Im Oktober gibt‘s handgemachten Rock‘n‘Roll. Und auch zwischendurch ist allerhand los: Das Kolpinghaus Höntrop hat sich parallel zum Restaurant-Betrieb auch als Veranstaltungszentrum etabliert. Als Caterer stemmen die Wattenscheider aktuell ihren größten Auftrag: Beim Comedy-Festival „Ruhrhochdeutsch“ in Dortmund sorgen sie für Speis und Trank.

Kolpinghaus Höntrop: Sozialverband gewann Sascha Vincon 2017 als Pächter

Die Büste von Adolph Kolping ist obligatorisch: Der Wegbereiter der katholischen Sozialbewegung ist Namensgeber des 1966 errichteten Lokals am Wattenscheider Hellweg. Geführt wird es von der Kolpingsfamilie Höntrop. Pächter ist seit 2017 Sascha Vincon (46), der sein Handwerk als Restaurantfachmann im benachbarten „La Locanda“ gelernt hat.

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Die bodenständige Kolping-Küche bedurfte nur weniger Korrekturen. Der Gastraum mit 80 Plätzen, im Sommer der Biergarten im Innenhof für weitere 80 Gäste sind auch dank Sonderaktionen wie Schnitzel-, Steak- und Spareribs-Tagen rege gebucht. Der Bühnen-Saal und der kleinere Gänsereiter-Saal sind für Familienfeiern beliebt.

Pascal Vincon hat das Veranstaltungsgeschäft im Kolpinghaus Höntrop belebt. Eine Mallorca- und 80/90er-Party stehen bevor.
Pascal Vincon hat das Veranstaltungsgeschäft im Kolpinghaus Höntrop belebt. Eine Mallorca- und 80/90er-Party stehen bevor. © WAZ Bochum | Jürgen Stahl

Bruder Pascal kurbelt seit 2023 als Veranstaltungsgeschäft an

Pascal Vincon (40) hat dem Traditionshaus zusätzliches Leben eingehaucht. Nach mehreren Jahren als Manager bei „Kentucky Fried Chicken“ und „Lasertag“ gründete er 2023 seine eigene Agentur „Kumpel Events“.

Mit seinem Bruder Sascha gelang es, das Außer-Haus-Geschäft anzukurbeln. Und: Der Familienbetrieb avancierte auch abseits von Karneval („Der lief hier schon immer“) zur regelmäßigen Spielstätte für Partys und weitere Veranstaltungsformate. Jüngstes Highlight war im Frühjahr ein Treffen von Star-Wars-Fans.

Mallorca- und 80er-Party – und im September kommt Ulli Potofski

Bis zu 400 Besucher füllen den großen Saal, wenn Volker Hardt – seit mehr als 30 Jahren für die Finanzen im Kolpinghaus zuständig – als Discjockey zum Tanz bittet. Die nächsten Termine sind die Mallorca-Party am 31. August und die 80er/90er-Party am 19. Oktober (9,50 Euro Eintritt).

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Weitere Höhepunkte im Herbst: Sportmoderator Ulli Potofski liest am 22. September aus seiner Biografie „Wie ich (fast) zum Weltstar wurde“. Die dritte Auflage des Höntroper Musik-Festivals mit vier Livebands am 28. September. Und die achte Höntroper Rock- und Oldie-Nacht am 12. Oktober mit der Gruppe „The Servants“.

Sascha Vincon hat als Pächter des Höntroper Kolpinghauses erstmals das Catering beim Comedy-Festival „Ruhrhochdeutsch“ in Dortmund übernommen.
Sascha Vincon hat als Pächter des Höntroper Kolpinghauses erstmals das Catering beim Comedy-Festival „Ruhrhochdeutsch“ in Dortmund übernommen. © WAZ Bochum | Pascal Vincon

Höntroper sorgen erstmals für Speis und Trank beim „Ruhrhochdeutsch“-Festival

Ein „enormes Wachstum“ konstatiert Pascal Vincon in den vergangenen zwei Jahren – in Zeiten, in denen weite Teile der Gastronomie nach wie vor unten den Folgen von Corona und Inflation leiden. In diesen Wochen erreicht das Kolpinghaus dabei ein neues Level: als Caterer von „Ruhrhochdeutsch“.

Seit dem 16. Juli läuft das größte Kabarett- und Comedy-Festival Deutschlands. 99 Veranstaltungen stehen bis zum 20. Oktober im Spiegelzelt an der Dortmunder Westfalenhalle auf dem Programm. Zu Gast sind mit Jochen Malmsheimer, Frank Goosen und Hennes Bender auch drei Bochumer Humor-Urgesteine. Infos und Karten auf ruhrhochdeutsch.de.

Biergarten an der Westfalenhalle bietet Platz für 300 Besucher

Die Bochumer Iris und Helmut Sanftenschneider waren mit ihrer Dortmunder Kleinkunstbühne „Cabaret Queue“ im vergangenen Jahr die Caterer bei „Ruhrhochdeutsch“. So sollte es auch 2024 sein. Doch nach einer kurzfristigen Absage habe man „Glück gehabt, mit dem Kolpinghaus Höntrop nach aufwendiger Suche einen neuen Partner gefunden zu haben“, erklärt der langjährige Festivalmacher Horst Hanke-Lindemann vom Dortmunder Theater „Fletch Bizzel“.

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Für Sascha und Pascal Vincon galt es, binnen drei Monaten die Logistik und ein Team auf die Beine zu stellen. Insgesamt 63 Mitarbeiter umfasst die Mannschaft, die am Spielzelt pausenlos im Einsatz ist. Der Biergarten ist täglich ab 17 Uhr geöffnet. 300 Gäste finden vor und nach der Show sowie in der Pause Platz.

Die Tresenleser Jochen Malmsheimer (li.) und Frank Goosen zählen auch in diesem Jahr zur Besetzung von „Ruhrhochdeutsch“.
Die Tresenleser Jochen Malmsheimer (li.) und Frank Goosen zählen auch in diesem Jahr zur Besetzung von „Ruhrhochdeutsch“. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Kolpinghaus zeigt sich mit dem Festival-Start in der Nachbarstadt zufrieden

Seine Erfahrungen in der Systemgastronomie kommen Pascal Vincon bei der Herkules-Aufgabe in der Nachbarstadt zugute. Currywurst und Nackensteaks werden vor Ort gegrillt. Auch die Pizza landet aus dem Ofen auf dem Teller. Gerichte für Vegetarier und Veganer zählen gleichfalls zum Angebot.

Auch wenn die 288 Plätze im Spiegelzelt nicht bei allen Künstlerinnen und Künstler besetzt sind: „Mit dem Auftakt sind wir zufrieden. Es läuft alles rund“, sagt Pascal Vincon und zeigt sich zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit dem Comedy-Festival 2025 fortgesetzt werden kann.

Infos: kolpinghaus-hoentrop.de