Bochum. Wie viel darf die Einschulung kosten? Das sorgt für Diskussionen. Einige Eltern sprechen von Konsumwahn, manche fühlen sich unter Druck gesetzt.
Wie viel darf eine Einschulung kosten? Das ist eine Frage, die in diesen Tagen viele Eltern und Großeltern in Bochum bewegt, nachdem wir über eine Familie berichtet haben, die mehr als 1000 Euro für die Einschulung ihrer Zwillinge bezahlt hat. Die Meinungen dazu gehen weit auseinander.
„Es hinterlässt den Eindruck, dass es ein Wettbewerb der Eltern untereinander ist“, schreibt eine Bochumerin bei Facebook zu unserem Artikel. Viele stimmen ihr zu. Eine Mama schildert: „Ich fühle mich schon schlecht, weil ich für nur 30 Euro die Schultüte passend zum Ranzen gekauft habe. Habe beim ersten Elternabend gehört, wie die anderen Muttis alles selbst basteln oder für 200 Euro welche bestellen. Ja, auch das artet wieder in einen Wettbewerb aus. Wir gehen nach der Einschulung mit Oma einen Eisbecher essen in der Stadt“, schreibt eine Mama. Viele sprechen ihr gut zu: „Und jede Wette – der/die Kleine hatte einen richtig guten Tag!“
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Mutter über Einschulung: „Es wird keine Feier geben“
Eine andere Mutter schreibt: „Unsere Tochter wird nächstes Jahr eingeschult. Es wird keine Feier geben. Sie soll sich was aussuchen, was sie machen möchte und dies als schönes Erlebnis in Erinnerung behalten.“ Sie weigere sich, eine Feier für Erwachsene auszurichten, so die Mama. Von jemand anderem heißt es: „Das ist jedem selbst überlassen, aber ich finde es vollkommen überzogen.“
Doch es gibt auch andere Stimmen: „Man muss das bezahlen, was man haben will. Ganz einfach“, heißt es in einem Kommentar. „Wer unbedingt zur Einschulung ein Vereinsheim haben will und eine große Party startet, muss das auch bezahlen. (...) Egal, ob Einschulung, Klassenfahrt oder Abiball zum Abschluss – der Konsumwahnsinn nimmt kein Ende.“
„1000 Euro für zwei Kinder ist nicht viel“
„Finde ich total in Ordnung“, schreibt eine Mutter. Eine andere ergänzt: „1000 Euro für zwei Kinder ist nicht viel. Der Ranzen meiner Tochter lag schon bei 250 Euro.“ Hinzu kamen Bücher, Hefte, Schultüte und Sportzeug. „Da sind schnell mal 1000 Euro erreicht. Und die Feier gab es hinterher mit der kompletten Familie trotzdem noch. Warum sollte man einen neuen Lebensabschnitt nicht feiern. Eine Hochzeit wird doch auch gefeiert“, schreibt sie.
Am Ende bringen es wohl diese beiden Frauen auf den Punkt, die sagen: „Jeder kann machen, was er will“ und „Einschulung ist ein wichtiges Ereignis und sollte für das zukünftige Schulkind in positiver Erinnerung bleiben. Eine Feier ist etwas, was in Erinnerung bleibt. Der Preis ist die Entscheidung der Eltern.“