Bochum. Zum „Diversity Day“ haben wir gefragt, was Diversität eigentlich bedeutet. Die Antworten von Studierenden und Passanten sind unterschiedlich.
Am so genannten „Diversity Day“ wurde an der Ruhr-Uni ganztägiges Programm gestaltet. Das Motto „Queer und Vielfältig“ stand in diesem Jahr im Fokus. Von Workshops bis hin zu Musik Acts, Diskussionsrunden, Lesungen und Informationsständen verschiedener Initiativen war alles dabei.
Vertreterinnen und Vertreter des Rektorats, der Wissenschaftsbereiche und Studierende gestalteten die Veranstaltung zu gleichen Teilen mit. Der Diversity-Day lädt dazu ein die Unterschiedlichkeit der Menschen und Lebensweisen an der RUB zu zelebrieren. Wir haben uns gefragt: Was bedeutet Diversität für die Menschen?
Ara Gevorkjan, 25 Jahre
„Diversität bedeutet für mich Sichtbarkeit und die Möglichkeit für queere Personen sich selbst zu entfalten und einen Raum zu haben in dem sie sich darstellen können, vor allem im universitären Bereich. Dort geht es darum akademische Möglichkeiten auch für queere Personen zu öffnen und systemische Benachteiligung so gut es geht aufzuheben.“
Dr. Christian Linnert, 44 Jahre
„Diversität ist für mich etwas Angeborenes und nichts, was man sich aussucht. Denn Niemand entscheidet sich über Nacht dazu schwul oder autistisch zu sein. Man ist es oder ist es nicht und „wird“ es auch nicht. Diversität ist keine Krankheit. Und natürlich gibt es Phasen in denen Menschen ihre eigene Diversität erkennen, aber mit einem „Werden“ hat das nichts zu tun.“
Lee Daniel, 23 Jahre
„Für mich bedeutet Diversität in erster Linie Vielfalt und die Freiheit diese ausleben zu können. Sie ist aber auch eine Kontaktmöglichkeit. Dass ich mich mit anderen Menschen treffen und man miteinander reden kann. Dass sie sichtbar sind und ihnen zugehört wird. Das ist für mich sehr wichtig.“
Benjamin Rohe, 25 Jahre
„Diversität ist für mich bunt. Dass viele Einflüsse von überall her zusammenleben, in einer Gesellschaft. Jeder kann von jedem lernen und ist willkommen. Vor allem an der Uni gibt es viele bunte Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Gesinnungen, die willkommen sind. Ich finde es schön, dass diese hier alles ausgelebt werden können.“
Zenon Zacouris, 29 Jahre
„Meistens sind Aussehen und Herkunft verknüpft. Religion zum Beispiel ist nicht sichtbar. Ich habe Eltern aus verschiedenen Ländern und sehe nicht deutsch aus. In Deutschland reagieren die Menschen stärker, werden unbequem, nervös und gucken weg, wenn ich nur „hallo“ sage. Das hat mich überrascht.“
Jeremy Bottmeyer, 22 Jahre
„Für meine Diversität spielt vor allem mein Migrationshintergrund und das ich nicht heterosexuell bin eine Rolle. Das, was mich geprägt hat. Oder wie ich bestimmte Gestiken von außen interpretieren und mich fragen muss, ob das grade gegen mich als Person oder gegen mein Aussehen gereichtet war. Diese Konfrontation ist etwas mit dem du dir immer unsicher bist.“
Eberhard Bitter, 63 Jahre
„Diversität ist für mich die Akzeptanz und Toleranz unterschiedlicher Geschlechter. Die Gleichberechtigung von Frauen, Männern und allem dazwischen. Oder auch das freie Zulassen und Ausleben der eigenen Gefühle. Ich möchte alle Menschen so akzeptiere wie sie sind. Das ist menschlich.“ (Eberhard Bitter, 63 Jahre)
Filiz Zietkowski, 46 Jahre
„Vielfalt sind mehrere Kulturen zusammen. Dass man Menschen so akzeptiert wie sie sind und niemanden ausgrenzt, weil sie anders sind oder aussehen. Ich habe das Gefühl, dass das den Kindern nicht mehr richtig beigebracht wird.“