Bochum. Ab 2030 könnten auch in Bochum strengere Grenzwerte bei Schadstoffen gelten. Doch was bedeutet das? Wie bereitet sich die Stadt vor?
Die Europäische Kommission will bis 2030 strengere Grenzwerte für Schadstoffe – insbesondere Feinstaub und Stickstoffdioxid – durchsetzen. Doch welche Auswirkungen wird das auf Bochum haben? Bei der Stadtverwaltung gibt man sich auf Anfrage dieser Redaktion gelassen.
Autos und Lastwagen gelten mit als Hauptverursacher für den Ausstoß des gesundheitsschädlichen Stickstoffdioxids. Doch gerade da habe die Stadt bereits im Zusammenhang mit dem Regionalen Luftreinhalteplan Ruhrgebiet von 2008 reagiert.
Seit 2018 gebe es etwa die Tempo-30-Zone an der Herner Straße, auch Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonen dürfen die Straße nicht befahren. Der gesetzlich festgelegte Wert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter werde unterschritten.
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Sollte der Vorschlag der EU-Kommission beschlossen werden, dann sollen im Jahre 2030 die Grenzwerte auf zehn, beziehungsweise 20 Mikrogramm pro Kubikmeter für Feinstaub (abhängig von der Partikelgröße) und 20 Mikrogramm pro Kubikmeter für Stickstoffdioxid sinken. Damit würde der erlaubte Grenzwert halbiert.
Stadt Bochum will Luftqualität verbessern
Die Stadt gibt an, die Luftqualität im gesamten Stadtgebiet verbessern zu wollen. Dazu würden etwa diverse Konzepte erarbeitet, wie das „Leitbild Mobilität“ oder das „Klimaschutzteilkonzepts Klimafreundlicher Verkehr“.
Außerdem sollen Radwege weiter ausgebaut werden, der öffentliche Nahverkehr soll einen engeren Takt bekommen, Dieselbusse sollen nachgerüstet werden und auch in den einzelnen Stadtteilen soll es Konzepte geben, um Stickstoffdioxid unter dem Grenzwert zu halten. Hinzu komme der steigende Anteil an Elektrofahrzeugen und der Ausbau der Ladeinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet.
Sollte die neue EU-Richtlinie so beschlossen und ins deutsche Recht umgesetzt werden, wird die Stadt Bochum in Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen die aktuellen Maßnahmen auf den Prüfstand stellen und bei Notwendigkeit nachsteuern“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.