Bochum. Bekannt ist er als elegantester Geheimagent. Nicht allen bekannt ist: James Bond kommt aus Bochum-Wattenscheid. Am 11. November wird er 100.

007 kommt aus Wattenscheid. Der berühmteste, eleganteste und gefährlichste Geheimagent Ihrer Majestät, die Zierde des MI6, wurde am 11. November 1920 in Bochum-Wattenscheid geboren. Das schreibt jemand, der es wissen muss: John Pearson, Autor der autorisierten Bond-Biografie von 1973, außerdem Freund und enger Mitarbeiter von Ian Fleming, dem Erfinder der Bond-Figur.

Bochum Marketing feiert den berühmtesten Sohn der Stadt nun zu seinem 100. Geburtstag: mit Aktionen, Großplakaten, Zeitungsanzeigen, online und auf den Social-Media-Kanälen unter „Stadtportal Bochum“.

Geboren im Herzen des Ruhrgebiets

Nur wenige Bond-Fans jenseits von Wattenscheid wissen, dass 007 im Herzen des Ruhrgebiets das Licht der Welt erblickte. Und das kam, laut Pearson, so: James’ Vater Andrew Bond, ein Schotte, arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Mitglied der alliierten Besatzungsbehörde im Ruhrgebiet. Seine Mission: die Zerschlagung des Krupp-Konzerns. Seine Schweizer Frau Monique wollte ihren gemeinsamen Sohn eigentlich in Großbritannien zur Welt bringen, aber ein Eisenbahnerstreik kam dazwischen, und so wurde Baby James am 11. November 1920 quasi versehentlich Deutscher.

Happy Birthday, James. Bochum Marketing gratuliert u. a. mit einem Plakat zum Geburtstag.
Happy Birthday, James. Bochum Marketing gratuliert u. a. mit einem Plakat zum Geburtstag. © Unbekannt | Bochum Marketing


Bitte, quälen Sie sich jetzt nicht mit der Recherche exakter Details aus der Ruhrgebietsgeschichte: Die Zerschlagung von Krupp sowie der Streik sind reine Erfindungen des Autors. Aber daran, dass James Bond aus Wattenscheid kommt, besteht kein Zweifel. Da sind sich die Historiker einig.


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Lokale Experten haben recherchiert, dass 007-Junior in der Villa Baare die ersten – dem Vernehmen nach sehr glücklichen – Lebensjahre verbracht hat, denn in der Biographie ist von einem großen Anwesen die Rede mit viel Personal sowie jeder Menge Hunden und Pferden. Etwa vier Jahre wohnte der kleine James in Wattenscheid und lebte seine damals schon wilde Seite aus, ehe es die Bonds erst nach Ägypten, dann in andere Weltregionen verschlug.

Der 100. Geburtstag wird gefeiert

So viel zur Geschichte. Natürlich ahnte damals noch niemand, dass James später mal große Berühmtheit erlangen und seine Abenteuer die Kinoleinwände erobern würden. Und weil das so ist, wird der runde Geburtstag in seiner Heimat auch gewürdigt. Bochum Marketing hatte bereits im Jahr 2019 mit einer Bond-Ausstellung in der Innenstadt für Aufsehen gesorgt: „In geheimer Mission – Der Spion, der aus Wattenscheid kam“. Von der Corona-Pandemie lassen es sich die Stadtwerber nicht nehmen, den berühmtesten Helden der Stadt auch zu seinem 100. Geburtstag zu feiern.

Bitte nicht schütteln


Das 007-Bier gibt es ab der kommenden Woche ebenfalls in der Bochum-Touristinfo. Ein bekömmliches, süffiges Ale, das als „James Blond“ in der hellen und als „James Dunkelblond“ in der dunklen Variante gebraut wurde.
Kreiert hat die goldenen Bierspezialitäten Gerhard Ruhmann aus Bochum-Hordel, der in seinem Metier über 20 Jahre Erfahrung vorzuweisen hat. Ende 2019 ist das Bond-Bier in Wattenscheid entstanden und wurde zum runden Geburtstag noch einmal im größeren Stil aufgelegt.

Einem Mann im Geheimdienst Ihrer Majestät gratuliert man nicht mit einem Blumensträußchen. Bochum Marketing feiert den Kinohelden auf Großplakaten und in Zeitungsanzeigen mit Geburtstagsglückwünschen, widmet ihm eine Postkarten-Edition, eine Homepage – und Alkohol. Weder geschüttelt noch gerührt, sondern als Bond-Bier.

Ausstellung soll 2021 nachgeholt werden

Wegen der neuerlichen Corona-Regelungen musste eine Fotoaktion für die Wattenscheider Bürger mit einem Daniel Craig-Double abgesagt werden, ebenso wie eine Ausstellung der „Initiative Mittendrin“ zur Kindheit des Agenten. Rund um die Wattenscheider Herkunft James Bonds sollten typische Artefakte einer Ruhrpott-Kindheit um 1920, wie Fotos, Briefmarkensammlung und Schreibgeräte, aber auch spezielle „Souvenirs“ der weltgewandten Familie Bond mit einem Augenzwinkern zur Schau gestellt werden. „Ein Quantum Trost“: Die Ausstellung soll im Jahr 2021 nachgeholt werden.

Weitere Infos im Netz: www.jamesbond100.de

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