Bochum. Die Vertragsdiskussion zu Intendant Johan Simons kommt zur Unzeit. Und sie ist unangebracht, findet WAZ-Kulturreporter Jürgen Boebers-Süßmann.

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Der Bürgerantrag zur Nicht-Verlängerung von Johan Simons ist wohl begründet – tatsächlich gibt es nicht Wenige in Bochum, die dem Intendanten des Schauspielhauses Bochum ästhetisch und inhaltlich auch drei Jahre nach Amtsantritt nicht folgen möchten. Das ist das gute Recht eines jeden Theaterfreundes – so wie es das gute Recht eines jeden anderen ist, die Dinge differenzierter zu sehen.

Beste Schauspieler in Bochum auf der Bühne

Man kann nicht die Augen davor verschließen, dass Simon mehr Aufmerksamkeit, mehr Auszeichnungen, mehr überregionalen Zuspruch für das Schauspielhaus erreicht als mancher seiner Vorgänger. Mit Jens Harzer und Sandra Hüller stehen die aktuell besten Schauspieler hierzulande auf der Bühne, die Einladung mit „Hamlet“ zum Theatertreffen in Berlin war die erste für Bochum nach 20 (!) Jahren, die Zusammensetzung des multinationalen Ensembles gilt als fortschrittlich.

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Theater muss Herausforderung bleiben

Die Vertragsdiskussion kommt auch zur Unzeit. Simons ist, wie man so sagt, ein „Theaterberserker“. Dass er allein aus Altersgründen in zwei Jahren, wenn sein Vertrag ausläuft, abdankt, ist schwer vorstellbar. Es wäre auch nicht zu begrüßen, denn die Bühne braucht ihn. Theater muss Herausforderung sein, unverbindliche Unterhaltung gibt es anderswo mehr als genug.

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