Bochum..
Gut drei Wochen vor den entscheidenden Abstimmungen im Rat hält der Widerstand gegen die beabsichtigte Schließung der Von-der-Recke-Schule an. In einem offenen Brief direkt an Schulministerin Sylvia Löhrmann, schreibt Norbert Kriech für die SPD in Hamme: „Hier soll eine Grundschule geschlossen werden, die in Bochum führend ist im Bereich Inklusion und Integration.“
Kriech empört sich in dem Schreiben an die Ministerin auch über die Art und Weise, wie die Schulverwaltung in einem Schreiben an die Eltern versucht habe, Fakten zu schaffen. „Die Anmeldezahlen an der Graf-von-der-Recke-Schule sind gegenüber den Vorjahren (...) erheblich zurückgegangenen.“ Dem Vernehmen nach, sollen sich für das nächst Schuljahr nur noch 13 Kinder an dieser Schule angemeldet haben.
Gemeinsamer Unterricht lobend hervorgehoben
Kriech unterstreicht, dass noch im letzten Schulentwicklungsplan der gemeinsame Unterricht (Inklusion) lobend hervorgehoben worden sei und der „unbedingte Erhalt der Schule“, selbst bei geringerer Schülerzahl anzustreben sei. Der Blick auf den aktuellen Sozialbericht der Stadt zeigt deutlich, dass Hamme als ein kinderreiches Gebiet mit einem hohen Migrantenanteil ist.
Mittlerweile hat die Vorsitzende der Schulpflegschaft, Antje Kassem, aus Düsseldorf die Bestätigung erhalten, dass das Schreiben an den Petitionsausschuss des Landes dort eingegangen sei. „Wir wollen aber auch im Stadtteil noch einmal auf die Bedeutung dieser Schule aufmerksam machen.“
Zimmermann hat kein Verständnis
Der langjährige Schulleiter Christoph Zimmermann, der mit Ende des letzten Schuljahres in den Ruhestand gegangen ist, hat kein Verständnis für das Vorhaben der Verwaltung: „Vor allem, wenn man bedenkt, was wir an dieser Schule alles für die Integration getan haben.“ Er erinnert auch daran, dass in einer einzigartigen Gemeinschaftsaktion von Eltern, Lehrern und Nachbarn der Schulhof komplett neu gestaltet worden ist.
Erst vor wenigen Monaten wurde beantragt auf dem großen Gelände zusätzlich einen Schulgarten anzulegen. Doch da hatte die Verwaltung bereits abgewunken, mit Hinweis auf den neu aufzustellenden Schulentwicklungsplan. Zimmermann fragt sich jetzt mit Hinweis auf die Abstimmung in der Bezirksvertretung, wo lediglich sechs Mitglieder für das Aus der Schule, bei fünf Gegenstimmen und sieben Enthaltungen, votierten, nach der Verantwortung der Politik.