Bochum. Die Stadt Bochum verteidigt ihre Sozialbau-Strategie gegen Kritik der Linken. Die aktuelle Förderung durch das Land wird derzeit positiv gesehen.

Gegen die scharfe Kritik der Linksfraktion verteidigt der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen Eckart Kröck die städtische Wohnungsbaupolitik, vor allem den Bau von Sozialwohnungen in Bochum. Die Linken hatten im Vorfeld der für Dienstag (13.) angesetzten Sitzung des Planungsausschusses die Bochumer Wohnungspolitik als „auf ganzer Linie gescheitert“ bezeichnet.

Kröck: Bochum muss bei der Förderung dran bleiben

Als Kern und Antriebsfeder des öffentlich geförderten Wohnungsbaus in Bochum nennt der das Ziel, eine kontinuierliche Wohnraumförderung zu betreiben. „Wir müssen eben kontinuierlich dran bleiben. Das ist wichtig.“ Derzeit seien die Konditionen, mit denen das Land fördere, folgende:

Bochum liege mittlerweile in der Gruppe des Mietniveaus auf der Stufe vier, nicht weit hinter den in NRW führenden Städten wie Köln oder Münster. Dies bedeute, dass das Land bei Neubauten pro Quadratmeter mit 2360 Euro, 33 Prozent mehr als 2019, fördere. Gleichzeitig hätten die Mieten für Sozialwohnungen auf 6,40 Euro/m² (+10 %) angezogen. Ebenfalls vom Land gefördert werden nach wie vor Modernisierungsmaßnahmen im Bestand.

Doppelt soviel Fördermittel abgerufen

Dieser Bestand, so räumte Kröck ein, liege derzeit bei noch rund 12.500 Sozialwohnungen. Mit einem weiteren Rückgang um 3500 Wohnungen sei bis zum Jahr 2030 zu rechnen. Die Linken hatten den aktuellen Stand als historischen Tiefststand bezeichnet: Im Jahr 2003 gab es in Bochum noch knapp 30.000 öffentlich geförderte Wohnungen. Neu gebaut wurden im vergangenen Jahr 273 öffentlich geförderte Wohnungen. Dabei wurden für Bochum knapp 35 Millionen Euro an Fördermitteln abgerufen, was eine Verdoppelung im Vergleich zum prognostizierten Budget bedeutet.

Ostpark als ein Leuchtturmprojekt

Für das laufende Jahr gebe es ein Gesamt-Budget von 21 Millionen Euro für öffentlich geförderten Wohnungsbau (Mietwohnungsbau, Modernisierung, Eigentumsförderung). Da die Gesamtsituation im öffentlichen Segment weiterhin als angespannt bezeichnet wird, sei eine kontinuierliche Planung- und Flächenentwicklung bei gleichzeitiger Nutzung der derzeitig guten Förderbedingungen notwendig.

„Als Beispiele dafür sehe ich in Bochum etwa das Ostpark-Projekt oder die Entwicklung des Bahnhofsquartiers in Wattenscheid“, so Kröck. Nicht vergessen werden dürfe dabei die Rolle der Wohnungsgenossenschaften, die zwar nicht öffentlich geförderte aber doch für ein ähnliches Mietniveau ausgelegte Wohnungen anbieten.