Bochum-Laer. Erster Neubauteil des Campus auf dem Gelände von Mark 51/7 ist trotz aller Widrigkeiten im Rohbau fertig. Landmarken AG zeigt sich optimistisch.

Den Richtkranz haben sie ausnahmsweise innen am Kran in die Höhe gehoben, dort, wo sich schon mit viel Phantasie der Übergang vom künftigen Atrium auf den prägenden Innenhof abzeichnet. Dabei können sie wirklich etwas zeigen. Auf dem ehemaligen Opel-Gelände, heute Mark 51/7, dem künftigen O-Campus, hat die Landmarken AG tatsächlich im Plan das Richtfest am ersten Komplex feiern können.

Die drei traditionellen Schlucke zum Richtspruch hat Zimmermann Juan Manuel Campos, der auch Schutzpatron sein könnte, wohl auch wegen des Wetters ausgekostet. Nieselregen und gerade 3 Grad plus sind nicht eben ideale Rahmenbedingungen. Da hat Stolz sicherlich viel wettgemacht, denn die Landmarken AG ist tatsächlich mit ihrer Planung voll im Zeitplan.

Jens Kreiterling, Vorstand der Landmarken AG, nutzte das Richtfest für einen umfassenden Dank an alle am Bau in Bochum Beteiligten.
Jens Kreiterling, Vorstand der Landmarken AG, nutzte das Richtfest für einen umfassenden Dank an alle am Bau in Bochum Beteiligten. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Neben dem Bochumer Opel-Verwaltungstrakt wächst der Büro-Campus

Am ersten Abschnitt aus drei Gebäuden sind die Rohbauarbeiten wie vorgesehen fortgeschritten, die ersten Fassadenteile sind auch schon angebracht. Die Ideenschmiede auf dem ehemaligen Auto-Schmieden-Areal entsteht hier. Die Viactiv-Krankenkasse hat sich zwei der drei Teile nahezu komplett gesichert, mit VMRay und Physec sind zwei Bochumer Software-Unternehmen als Mieter für den dritten Teil dazu gekommen.

Jens Kreiterling vom Vorstand der Landmarken AG hielt sich nicht lange auf: „Schade, eigentlich hatten wir das Richtfest natürlich größer geplant“, aber das wurde aufgrund der Corona-Entwicklung gestrichen. „Aber wir können sicher sein, dass es in einem Jahr hier schon ganz anders aussehen wird“, meinte er breit lächelnd, „dann sind auch die ersten Mieter schon eingezogen.“

Im Zeitplan trotz Pandemie und Lieferengpässen

Kreiterling nutzte die reduzierte Feierlichkeit, um vor allem den Handwerkern, Planern und Architekten zu danken: „So wie es sich gehört, heute sind hier überall Warnwesten und Schutzhelme zu sehen.“ Immerhin hätten die Pandemie und die enormen Lieferschwierigkeiten auf dem Bausektor die Hoffnung auf einen reibungslosen Ablauf schwinden lassen.

Schon lässt sich der Blick vom künftigen Atrium in den großen Innenhof des Komplexes auf dem O-Campus erahnen.
Schon lässt sich der Blick vom künftigen Atrium in den großen Innenhof des Komplexes auf dem O-Campus erahnen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Das war eine ziemliche Herausforderung“, unterstrich er, und meinte mit einem Blick in die Runde: „Ihr habt alles zurück in den ursprünglichen Korridor für den Ausbau gehoben.“ Das gebe dem Anspruch, „die Landmarken sind gekommen, um zu bleiben“ ordentlichen Rückenwind. „Wir wollen hier schließlich noch viel mehr machen, und heute kann ich sehen, dass das klappen wird: Ich sehe Fundamente und ich sehe, das Beton gegossen wird.“

Drei Abschnitte auf dem Campus

Der gesamte Campus soll bis zu 80.000 Quadratmeter Arbeits- und Forschungsflächen bieten. Im Oktober 2020 wurde der Grundstein gelegt, Ende 2022 sollen die ersten Mieter einziehen. Fast abgeschlossen sind die Arbeiten im ehemaligen Opel-Verwaltungsgebäude, dem O-WERK, hier sind etwa 14.000 Quadratmeter vom Online-Fachhändler babymarkt.de und der Ruhr-Universität bereits bezogen, von den 23.500 im Bau befindlichen Quadratmetern sind etwa 17.400 vermietet. Der zweite Bauabschnitt an der nördlichen Seite des O-WERKs sieht bis zu drei Bauteile vor, die ab Ende 2023 nach und nach fertiggestellt werden sollen. Auf noch einmal 16.000 Quadratmeter im dritten Sektor sind zwei weitere Gebäude in Planung, außerdem zwei Parkhäuser.

Das reibungslose Voranschreiten funktioniere auch durch die gute Partnerschaft mit der Bochumer Wirtschaftsentwicklung und der Viactiv als Ankermieter, die in absehbarer Zeit hier schon 750 Mitarbeiter von den bisherigen Standorten an der Universitätsstraße und in den Nachbarstädten zusammenziehen will. „Auch die Nutzer passen prima in unser Konzept, alle geben sich viel Mühe, hier einen tollen Campus zu entwickeln“, schloss Kreiterling.

So mag es auch nicht als schlechtes Omen gedeutet werden, dass Handwerker Campos zwei Versuche brauchte, um sein Glas auf dem Betonboden zu zerschmettern. „Sicherheitsglas“ kommentierte ein Zaungast scherzhaft.