Bochum. Vor dem Polizeipräsidium Bochum findet eine Mahnwache statt für einen Klimaaktivisten. Er sitzt seit mehreren Tagen im Gewahrsam.
Mit einer mehrtägigen Mahnwache vor dem Bochumer Polizeipräsidium unterstützen Klimaaktivistinnen und -aktivisten einen Mann, der seit mehreren Tagen dort im Polizeigewahrsam sitzt.
Er soll am vergangenen Freitag (5.11.) dabei gewesen sein, als rund 40 Klimaaktivistinnen und -Aktivisten die Kohlezufuhr zum Braunkohle-Kraftwerk Neurath im Rhein-Kreis Neuss blockiert haben. Einige ketteten sich an die Gleise.
Klimaaktivist im Bochumer Polizeigewahrsam will seine Identität nicht preisgeben
Mehrere Personen wurden damals zur Feststellung ihrer Identität von der Polizei Aachen festgehalten. Nicht alle gaben ihre Personalien an. Deshalb sperrte die Polizei sie mit richterlichem Beschluss in ein „längerfristiges Gewahrsam“ ein. Weil bei der Aachener Polizei nicht genug freier Platz für so ein längeres Gewahrsam vorhanden ist, wurden die Personen auf andere Polizeipräsidien verteilt. Zwei kamen nach Bochum, ein Mann und eine Frau.
Die Frau kam am 7. November wieder frei, weil ihre Identität geklärt wurde; der Mann sitzt bis heute in Bochum ein. Wenn er seine Personalien mitteilt, kommt auch er sofort frei. Höchstens eine Woche kann er festgehalten werden.
Auch Fridays for Future Bochum nimmt an der Mahnwache teil
Ein Teilnehmer der Mahnwache, jemand von Fridays for Future Bochum, sagt über die festgehaltenen Klimaaktivisten: „Teils stehen sie nach der Freilassung im Dunkeln, ohne Handy in einer fremden Stadt und sind psychisch fertig. Dann sind wir rund um die Uhr da, versorgen sie mit warmem Tee und organisieren die Heimreise.“