Bochum. Nach Heinz Kaminski und Christian Eggert stehen weitere Preisträger der WAZ-Wahl zu Bochums Besten fest. Vorhang auf für zwei Publikumslieblinge!
Michael Lameck hatte am Wochenende doppelten Grund zum Jubeln. Sein VfL holte in Osnabrück einen Dreier und bleibt auf Aufstiegskurs. Die WAZ informierte ihn kurz zuvor telefonisch, dass er bei der Wahl zu „Bochums Besten“ den achten Platz belegt. „Für mich ist es eine ganz große Ehre, überhaupt dabei zu sein“, freut sich das VfL-Urgestein.
Frühzeitig hatte sich angedeutet, dass es „Ata“, wie ihn alle nennen, bei der Wahl der WAZ-Leser und -User in die Top 10 der herausragenden Bochumer Persönlichkeiten schaffen würde. Die einst Unabsteigbaren haben viele große Namen. Keiner jedoch hat einen solchen Klang wie Lameck. 518 Bundesligaspiele bestritt er 1972 bis 1988 für den VfL Bochum, stieg niemals ab. Ata wurde zur Symbolfigur für Kampfkraft klein vs. groß, für Beständigkeit, Kameradschaft, unbedingten Einsatzwillen, für Treue zu seinem Verein, zu seiner Stadt: Werte, die im Multi-Millionen-Geschäft Fußball längst Raritäten sind.
Bochums Beste: „Ich hab’ doch nur meinen Job gemacht“, sagt Ata Lameck
„Ich hab’ immer meine Leistung gebracht. Aber: Das war doch mein Job, so wie für alle anderen Berufstätigen auch“, sagt der 71-Jährige im WAZ-Gespräch, fast verwundert über seinen Kultstatus bei den Fans. Die erleben Ata bis heute regelmäßig „anne Castroper“. Als Repräsentant des Revierklubs. In der Fußballschule für die Mini-Kicker. Als Typ und Gesicht der Blau-Weißen.
„Für die WAZ-Leser zum 700. Geburtstag der Stadt einer der besten Bochumer zu sein: Das macht mich ehrlich stolz“, sagt Lameck. „Dabei bin ich doch schlicht und einfach.“ Genau: schlicht und einfach Ata!
„Walli“ ist seit mehr als 25 Jahren die Paraderolle von Esther Münch
Bodenständigkeit, Volksnähe und Sprüche ohne Ende: Damit ist auch unser Platz 7 reichlich gesegnet. Mit Waltraud „Walli“ Ehlert hat die Kabarettistin und Sängerin Esther Münch ihre Paraderolle gefunden. Seit mehr als 25 Jahren wischt und mischt „Walli“ die Bühnen der Stadt und Region auf. „Nache Not“ heißt ihr aktuelles, 16. Bühnenprogramm, in dem die Dahlhausenerin die bleierne Corona-Krise witzig, klug und kritisch aufarbeitet, sich über die TV-Dauerpräsenz der „Eppedemeologen“ wundert („Forschen die eigentlich noch?“) und die Vorteile von Videokonferenzen entdeckt:: „Man muss nur obenrum angezogen sein.“
Die Bestenliste zum Stadtjubiläum zu schmücken – für die 61-Jährige eine Bestätigung ihrer Fleißarbeit als omnipräsente Live-Künstlerin, die bei allem Klamauk politisch klare Kante zeigt: auch und gerade gegen Rechts.
Putzfrau dankt: „Küssken für alle!“
Für die WAZ schreibt „Walli“: „Ich bin mich sehr an bedanken bei alle, die mich untarre zehn Lieblingsbochumas gewählt haben. Darübba bin ich sehr empfehlenswert. Küssken für alle!“
Morgen: Die Plätze 5 und 6 bei der Leser-Wahl zu „Bochums Besten“.