Bochum-Langendreer. Mit „L.A. Love“ endet die Kunstaktion „Park-Streifen“ im Volkspark Langendreer. Präsentiert werden Liebesgeschichten aus dem Stadtteil. Spannend.
Zwei neue Bronze-Skulpturen verbinden die kreative Kraft des Figurentheater-Kollegs jetzt dauerhaft mit den Menschen in Bochum-Langendreer. Sie stehen direkt am Tor, das vom Volkspark auf das Grundstück des Figurentheater-Kollegs führt. Bei „L. A. Love“, der Abschlussaktion der Veranstaltungsreihe „Park-Streifen“, begrüßten sie am Samstagabend, 26. März, erstmals das Publikum.
Bochum: Puppen erzählen im Volkspark Langendreer Liebesgeschichten aus dem Stadtteil
„Sie kennen vielleicht die Theatermaske mit einem glücklichen und einem traurigen Gesicht? Die Workshop-Teilnehmer haben sich inspirieren lassen von Glück und Trauer“, schilderte der 1988 in Barcelona geborene Künstler Bruno Belil. Er hat die Skulpturen angelehnt an das Wesen einer Handpuppe und gemeinsam mit Workshop-Teilnehmern die Details entworfen.
Während Belil mit seinen Skulpturen der künstlerischen Tradition des Bronzegusses folgt, erlebten die zahlreichen Besucher im weiteren Verlauf des Abends innovative 3D-Videokunst verbunden mit klassischem Puppenspiel. Als Medium diente ein großer Leinwand-Kubus, um dem Publikum die wahren Liebesgeschichten von Bürgern aus Langendreer zu erzählen.
Die zwei Puppenspieler Nadia Ihjeij und Sean Grimm setzen einige Geschichten mit Handpuppen um. In Zusammenarbeit mit dem Dortmunder „storyLab kiU“ ist ein 20-minütiger Film entstanden, der die Puppenspieler per 360-Grad-Aufnahme rundherum zeigt, so dass der Film auf jeder der vier Würfelseiten etwas anders aussah.
„Das Besondere ist die volumetrische Aufnahme, und dass wir es so ausspielen. Es war für uns auch eine Forschungsreise: Was macht das mit Theater und Figurentheater“, beschreibt die Leiterin des Figurentheater-Kollegs Seta Guetsoyan die zunächst letzte Aktion der „Park-Streifen“. „Ich möchte jedoch schon verraten, dass bald ein neues Projekt auf den Social-Media-Kanälen startet, dass dann im Juni rundum das Figurentheater-Kolleg sein Finale hat.“ Die geplante Fortsetzung des Projekts „Park-Streifen“ hänge sehr von Fördermitteln ab, so die Leiterin weiter.
Gefördertes Projekt
Das Projekt „Park-Streifen“ wurde gefördert vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, von der Stadt Bochum und dem Stadtentwicklungsprojekt W-LAB (steht für Werne und Langendreer/Alter Bahnhof). Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) zeigte sich am Samstagabend begeistert über die öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen der „Park-Streifen“ und sagte: „Das Figurentheater-Kolleg macht so tolle Sachen, das muss einfach raus.“
Zwölf farbige Stelen auf der Wiese luden dazu ein, die Hauptdarsteller des Films mit Hilfe von Augmented Reality (erweiterter Realität) kennenzulernen. Ganz konkret heißt das: Der Besucher kann auch nach dem Samstagabend noch an jeder Stele mittels Smartphone einen QR-Code aufrufen. Und plötzlich erscheint auf dem Display eine Figur, die scheinbar direkt auf der Wiese steht: Da ist Michel, der gerne Heavy Metal hört und nach seiner ersten Liebe Sabrina niemals eine neue fand. Ein anderer Protagonist nennt sich „Fuchs 01“ und sucht im Internet nach Bekanntschaften.
Die Liebe als solche war Thema an diesem Abend – wie sie die Menschen suchen, finden und erleben. Einige Protagonisten waren anwesend, wie das Ehepaar Monika und Paul Mangen. Die 75-Jährige wusste noch nicht, welche ihrer Geschichten bei anbrechender Dunkelheit auf der Leinwand landen würde. „Ich bekam die erste Einladung von einem jungen Mann, den ich gut fand, weil er Saxofon spielte“, erinnerte sie sich. Am Ende sah das Publikum im Film dann allerdings den sich drehenden 3D-animierten Kopf des Künstlers Paul Mangen. „Es war so klar, dass wir eine Ehe führen würden. Wenn ich schon Georges Moustaki nicht bekommen konnte, musste das mit uns klappen“, sagte dazu Monika Mangens Stimme aus dem Off.