Bochum. Am 13. Januar 1896 begann die Geschiche des Nahverkehrs im Ruhrgebiet. Die erste Linie von Bochum nach Herne führte vorbei an lauter Kneipen.
Der 13. Januar 1896 wird als besonderer Tag in die Geschichte der Städte Bochum und Gelsenkirchen eingehen. Denn damals wurde die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG (besser bekannt als Bogestra) gegründet, die heute als eines der ältesten Nahverkehrsunternehmen Deutschlands gilt – und zugleich als eines der größten. Knapp 2300 Mitarbeiter aus 30 Nationen beschäftigt die Bogestra aktuell.
125 Jahre später lohnt natürlich ein kleiner Blick zurück in die Gründungsjahre des Unternehmens, das Generationen von Menschen kreuz und quer durchs Revier befördert. Denn die Geschichte der Bogestra ist auch eine Geschichte des Ruhrgebiets.
Die erste Linie der Bogestra führte von Bochum nach Herne
Eine der ersten Linien führte Ende der 1890er Jahre nach Herne: Für 30 Pfennig pro Fahrkarte durften die Gäste zusteigen, mit maximal 30 km/h waren sie unterwegs. Gehalten wurde auf der 6,8 Kilometer langen Strecke an 17 Haltestellen, die überwiegend in der Nähe von Wirtshäusern platziert worden waren – damit man sich bei schlechtem Wetter dort unterstellen konnte, so zumindest die offizielle Begründung.
Der erste Betriebshof befand sich an der Herner Straße, der heutigen Wiese vor dem Bergbaumuseum. Mit Betriebsbeginn existierten fünf Motorwagen und vier Anhänger. Die Wagen boten 16 Personen und auf den offenen Plattformen noch sieben weiteren Fahrgästen Platz.
Oberleitungsbusse waren nur kurz im Einsatz
Die ersten Busse wurden in den 1920er Jahren in Betrieb genommen. In den 1950er Jahren waren auch einige Oberleitungsbusse darunter, die aber schon nach wenigen Jahren Geschichte waren.
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Im Bau waren kurz vor der Unternehmensgründung bereits weitere Strecken, unter anderem in Gelsenkirchen und Wattenscheid. Und so betrug im ersten Geschäftsjahr die Gesamtlänge der Linien immerhin schon 37 Kilometer.
Zum Jubiläumsjahr gibt es eine Ausstellung im U-Bahnhof
Zum 125-jährigen Bestehen plant die Bogestra eine Reihe von Aktionen. So soll voraussichtlich im September ein Tag der offenen Tür stattfinden. Wer selbst auf Zeitreise gehen möchte, kann dies an der Haltestelle Oskar-Hoffmann-Straße (U35) tun: Dort wird voraussichtlich ab Anfang Februar eine Ausstellung unter dem Titel "Bewegte Zeiten" zur Geschichte der Bogestra zu sehen sein.
Parallel dazu erscheint ein neues Buch: Unter dem Titel „125 Jahre flott und freundlich durchs Revier (1896-2021)“ sind viele Fotos und Episoden versammelt. Der lang erwartete dritte Band der „Zeitreise durchs Bogestra-Land“ kann ab Ende Januar in allen Kunden-Centern der Bogestra sowie im Buchhandel erworben werden (29,80 Euro). Auch eine kostenlose Bogestra-Zeitung zum Jubiläumsjahr wird demnächst in den Kunden-Centern ausliegen.
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