Bochum-Hiltrop. Die CDU fordert, den Kreisverkehr für Bochum-Hiltrop zügig anzugehen. Die Verwaltung habe die Planung für Hiltrop verschlafen.

Mehr als eineinhalb Jahre lebten die Hiltroper jetzt schon mit der seit Jahren überfälligen Kanalbaumaßnahme. „Wer erwartet hat, dass die Verwaltung die lange Bauzeit für die Planung der endgültigen Verkehrsführung im Bereich Dietrich-Benking-Straße/Frauenlobstraße/Im Hagenacker nutzt, sieht sich nun enttäuscht“, so Roland Mitschke, Vorsitzender der CDU-Bochum-Nord.

Planung gefordert für Kreisverkehr in Bochum-Hiltrop

Wenn die Verwaltung nun erkläre, „dass man im Hinblick auf hohe Kosten für den Kreisverkehr auch keine Planung betrieben hat, ist das für uns nicht hinnehmbar“, kritisiert Mitschke. „In Kenntnis des politischen Willens in der Bezirksvertretung hätte die Verwaltung die Politik informieren und bei den Etatberatungen entscheiden lassen müssen.“

Kreuzungsbereich in Bochum-Hiltrop stark frequentiert

Der Kreuzungsbereich in Hiltrop sei nicht zuletzt wegen der Tempo-30-Ausweisung auf der Herner Straße zu einer stark frequentierten Verbindung zwischen Herne und Bochum geworden. Im Zuge der Oberflächengestaltung nach dem Kanalbau hätte sich der Kreiselausbau kostensparend angeboten. „Die jetzt von der Verwaltung vorgesehene Abbindung der Straße Im Hagenacker und die Umleitung über Hiltroper- und Bergener Straße - am Altenheim vorbei - führt zu einer vermeidbaren Belastung der dortigen Anwohner und zu wenig umweltfreundlichen Mehrfahrten.“

Stadt Bochum soll Mittel für Kreisel bereitstellen

Konsequent sei jetzt, so Mitschke als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, „die provisorische Einrichtung des notwendigen Kreisverkehr und die sofortige Planung für den endgültigen Ausbau. Hierfür muss der Rat die notwendigen Mittel bereit stellen.“

Großer Kanalbau in Bochum-Hiltrop

Die große Kanalbaustelle im Dorf Hiltrop, eine sehr aufwendige und zeitintensive Maßnahme, wurde zwischendurch immer wieder von bösen Überraschungen ausgebremst wurde. Mehrfach warfen unerwartete Vorkommnisse den Zeitplan um, die Bauarbeiten mussten vorübergehend ruhen; doch immer wieder konnte aufgeholt werden. Eigentlich sollte schon im vergangenen November alles fertig sein. Doch dann stießen die Kanalbauer auf Probleme beim unterirdischen Vortrieb: Kontaminationen im Boden, die zum Stillstand führten. Es mussten Untersuchungen gemacht werden, der Gesundheitsschutz für die Arbeiter stand an erster Stelle.

Kanalbaumaßnahme wird teurer

Die nächste Unberechenbarkeit lauerte später an der Straße Im Brennholt, wo der Kanal in offener Bauweise weitergebaut wurde. Hier fand man Giftstoffe der ehemaligen Zeche Constantin X in einem Ausmaß, mit dem keiner trotz eingehender Voruntersuchungen hatten rechnen können. Die zeitlichen Rückschläge konnten gut aufgeholt werden, aber sie verteuerten die Maßnahme, die mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt war. Ein großer, bis zu siebenstelliger Betrag soll hinzukommen.

Geänderte Verkehrsführung in Bochum-Hiltrop geplant

Nach Ende der Baustelle soll sich die Verkehrsführung ändern. Geplant ist, das Linksabbiegen von der Dietrich-Benking-Straße in Richtung Im Hagenacker zu unterbinden. Autos können dann nur noch geradeaus fahren und nach rechts auf die Frauenlobstraße abbiegen. Ziel ist es, den Verkehr zu entlasten, weil sich durch Linksabbieger in der Vergangenheit zu bestimmten Zeiten größere Rückstaus bildeten. Ein Straßenschild soll das Abbiegen nach links untersagen, gleichzeitig soll die Mittelinsel verlängert werden. Betroffen wären vom Verbot rund 150 Fahrzeuge pro Tag.

Diese Neuerung stand ursprünglich auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Nord im November, wurde aber von der Verwaltung zurückgezogen. Dann sollte sie am 7. Dezember 2021 behandelt werden, doch die Sitzung fiel aus. Nun steht das Thema am 25. Januar an. Längst nicht allen Anwohnern der Straße Im Hagenacker gefällt diese Entscheidung. Schon bei der Sperrung der Straße vor Beginn der Bauarbeiten gab es Proteste.

Kreisverkehr in Bochum-Hiltrop gefordert

Doch auch die Bezirksvertreter drängen statt aufs Abbiegeverbot – nicht zuletzt auch auf Wunsch der Bürger – stattdessen auf den Umbau der Kreuzung in einen Kreisverkehr, schon vor Erstellung des Verkehrskonzepts für den Bochumer Norden. Den Kreisel hatte die Verwaltung aus Sicherheitsbedenken stets angelehnt. Nach dem neuen Konzept sei ein Kreisel durchaus möglich, wenn er einen größeren Durchmesser hätte (30 Meter). Dazu müsste eine Bushaltestelle verlegt werden. Dennoch: Der von der Politik seit langem gewünschte Kreisverkehr Frauenlob-/Dietrich-Benking-Straße und Im Hagenacker ist weiterhin nicht spruchreif. Zwar wurde die Kreuzung im Zuge des Verkehrskonzepts für den Bochumer Norden untersucht. Doch hängt ein Umbau zum Kreisel nicht zuletzt auch von verfügbarem Geld ab.

Die viel befahrene Hiltroper Straße soll sicherer werden, da es dort in der Vergangenheit mehrere schwere Unfälle gab. Sie soll voll ausgebaut werden, wobei die Aspekte Sicherheit, Lärmschutz und die Integration aller Verkehrsarten umfasst werden.