Bochum. Die 96-jährige Ruth Weiss ist eine Zeitzeugin jüdischen Lebens im 20. Jahrhundert. Im Museum Bochum stellt sie sich und ihren neuen Roman vor.

Eine Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts ist am Donnerstag, 1. Juli, zu Gast in Bochum. Die Journalistin und Autorin Ruth Weiss liest um 19 Uhr im Kunstmuseum, Kortumstraße 147, aus ihrem neuen Buch „Die Löw“. Anschließend berichtet sie im Gespräch mit Lutz Kliche aus ihrem ereignisreichen Leben.

Als Journalistin und Schriftstellerin tätig

Das Kunstmuseum am Stadtpark in Bochum, hier findet am 1. Juli die Lesung mit Ruth Weiss statt.
Das Kunstmuseum am Stadtpark in Bochum, hier findet am 1. Juli die Lesung mit Ruth Weiss statt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die deutsche Jüdin Ruth Weiss (*1924) flüchtete 1936 vor den Nazis nach Südafrika. Als Journalistin und Anti-Apartheidskämpferin berichtete sie in späteren Jahren aus und über Afrika und Europa. Heute lebt sie in Dänemark, wo sie sich in letzter Zeit mehr und mehr der jüdischen Geschichte widmet, die sie in der Form historischer Romane bearbeitet.

Im Gedenkjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, das 2021 gefeiert wird, erschien „Die Löws“, ein populärer Roman über jüdisches Leben in deutschsprachigem Raum. Beginnend mit Daniel Löw, einem der vielen armen Juden in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, führt der Roman bis in die heutige Realität in Deutschland.

Profund recherchiert, historisch verbrieft

Das Format der Familiensaga erlaubt der Autorin, die Schicksale ihrer Figuren geschichtlich nachzuzeichnen. Der Roman ist fiktiv, doch was den Familienmitgliedern über die Jahrhunderte geschieht, ist profund recherchiert und historisch verbrieft. Weiss erzählt spannend und lebendig, mit Anleihen bei verschiedenen Genres, vom Abenteuerroman über den Krimi bis zur Spionagestory.

>>> Corona-Info: Für die Rückverfolgbarkeit werden beim Besuch der Lesung im Museum die Kontaktdaten inkl. Zuweisung eines Platzes erfasst. Auf die Negativ-Testung kann verzichtet werden. Es besteht Maskenpflicht.