Bochum/Witten. Kemnade-Chef Thorsten Schröder bekräftigt den Plan des Regionalverbands, die Freizeitparks im Ruhrgebiet zu einer Gesellschaft zusammenzuführen.
Die goldenen Zeiten der Revierparks sind längst vorbei. Ein Zusammenschluss zur „Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr“ soll Einsparungen bringen. Während Bochum, Gelsenkirchen und Witten den Plänen zustimmt, haben Herne und Dortmund abgesagt. „Aber wir wollen die Idee nicht in die Tonne kloppen“, sagt Thorsten Kröger, Geschäftsführer des Freizeitzentrums Kemnade.
Auch Carola Geiß-Netthöfel, Chefin des Regionalverbands Ruhr (RVR), dem Hauptgesellschafter, habe betont, dass es nicht so bleiben könne wie es ist, sagt Kröger, der selbst in der Essener RVR-Zentrale sitzt und zweimal wöchentlich auf Kemnade nach dem Rechten sieht. Beim Zusammenschluss gehe es aber nicht nur um Einsparungen, sondern auch einen „gesamtstrategischen Blick“ auf die Region. Man wolle sehen, wie sich das Freizeitverhalten ändere und flexibler als bisher darauf reagieren können.
Aber natürlich sollen auch Synergieeffekte erzielt werden: etwa durch ein gemeinsames Marketing oder um europäische Fördertöpfe für Tourismus geballter anzuzapfen. Auch bei der Anschaffung von Maschinen oder der Buchführung könnte Gemeinsamkeit von Vorteil sein, meint der stellvertretende Vorsitzender der Bochumer SPD: „Wenn im Gelsenkirchener Revierpark der Wald gefegt wird, könnten dort unsere Leute helfen“, gibt er ein Beispiel für Personalverschmelzung.
Zu wenig Besucher im Freizeitbad Heveney
Ein dicker Brocken in der Kemnader Kostenrechnung ist das Freizeitbad Heveney. In der vorigen Saison besuchten 395.000 Gäste das Bad und die Sauna. Angepeilte Zielmarke waren 410.000 Besucher. Um die zu erreichen, soll die Attraktivität gesteigert werden. Sauberkeit, Sicherheit und Service sind die Schlagworte. Gleichwohl bleibe das Bad ein Zuschussbetrieb. Die Konkurrenz sei hart, gesteht der Geschäftsführer ein. „Eine so dichte Sauna- und Bäderlandschaft wie hier gibt es in ganz Europa nicht.“ Auch die „moderaten Eintrittspreise“ knabberten an der Ertragslage. „Aber weil wir zu 100 Prozent der öffentlichen Hand gehören, ist unser höchstes Ziel nicht die Gewinnmaximierung, sondern breiten Bevölkerungsschichten den Besuch zu ermöglichen“, bekräftigt Thorsten Kröger.