Bochum. Im Rathaus ist jetzt eine Galerie der Stadtoberhäupter seit 1946 zu sehen. Kurze Stichworte zu den prägenden Themen erläutern die fünf Epochen.

Die Stadtgeschichte präsentiert die Galerie der Stadtoberhäupter nun im Rathaus, zusammengezogen auf sechs Personen und die Ereignisse ihrer Zeit. Seit 1946 waren Willi Geldmacher, Fritz Heinemann, Fritz Claus, Heinz Eikelbeck und Ernst-Otto Stüber Oberbürgermeister Bochums, als einzige Frau ist Ottilie Scholz in der Reihe vertreten. Die Einweihung der Galerie nahm der Amtsinhaber seit 2015, Thomas Eiskirch, vor.

Die fünf Porträts werden durch jeweils vier Bilder mit kurzen Stichworten ergänzt. Sie zeigen prägende Elemente der Epochen, die zum Teil noch bis heute nachwirken oder tatsächlich zu sehen sind. Eiskirch erläuterte, bewusst habe man sich nur für die frei gewählten OB entschieden. Es fehlt damit Franz Geyer, den der britische Stadtkommandant am 1. Juli 1945 als Oberbürgermeister einsetzte.

Heinz Eikelbeck hält Bochumer OB-Rekordzeit

Sechs Köpfe, sechs Epochen mit Vorgängen, die die Stadtgeschichte prägten, zeigt nun die Galerie im Foyer der Sitzungssäle im Bochumer Rathaus.
Sechs Köpfe, sechs Epochen mit Vorgängen, die die Stadtgeschichte prägten, zeigt nun die Galerie im Foyer der Sitzungssäle im Bochumer Rathaus. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Mit Stüber war erstmals der OB auch Verwaltungschef, Heinz Eikelbeck, der 19 Jahre lang im Amt war, hält damit den bisherigen Stadtrekord. Begrüßen konnte Eiskirch als Angehörige Stübers Ehefrau Monika, Eikelbecks Töchter Heide Schmidt und Petra Stemmann sowie Geldmachers Tochter Annegret Frei mit ihrem Ehemann Gerhard.

Im Jubiläumsjahr zu 700 Jahren Verleihung der Stadtrechte riss Eiskirch im Foyer vor den Sitzungssälen einige Meilensteine der jeweiligen Amtszeiten vor der Enthüllung der Bilder-Galerie an. In Geldmachers Zeit, 1946 bis ‘52, auch geprägt durch den Baudezernenten Clemens Massenberg, fielen der Deutsche Katholikentag und die Einweihung des Stadtbades.

Ende des Bergbaus

Die Ära Heinemann, 1952 bis ‘69, brachte die Opel-Ansiedlung, die Gründung der Ruhr-Uni und die Fertigstellung von Hauptbahnhof und Planetarium. Claus erlebte im Amt von 1969 bis ‘75 die Schließung der letzten Zeche in Bochum (Hannover/Hannibal) und den Anschluss Bochums an das S-Bahn-Netz.

In Eikelbecks Zeit von 1975 bis ‘94 wurden das Ruhrstadion und die U 35 gebaut und ging der Starlight Express unter Dampf. In die Ära von Stüber als erstem hauptamtlichen Oberbürgermeister, 1994 bis 2004, fielen der Neubau der Synagoge und die Revitalisierung der Jahrhunderthalle; in die von Ottilie Scholz, 2004 bis 2015, der Kampf um Opel, das Still-Leben auf der A 40 im Kulturhauptstadtjahr, und der Bau des Musikforums.

Ehrenringe zum „Rats-Jubiläum“

Eiskirch kündigte an, zur 75. Wiederkehr der ersten freien Wahl einer Bochumer Stadtverordnetenversammlung (30. Oktober 1946), solle eine Reihe von Ehrenringen an die Bezirksvertretungen vergeben werden.