Bochum-Dahlhausen. Sie renovieren, um Gäste auf dem Vereinsgelände an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen bewirten zu können. Doch dafür werden die Kanuten beschimpft.
Mit dieser Reaktion hatten die Kanuten nun wahrlich nicht gerechnet. Kaum war der WAZ-Bericht über die neue Gastronomie an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen erschienen, da sahen sich die Vorstandsmitglieder des Linden-Dahlhauser Kanu-Clubs (LDKC) üblen Anfeindungen und Beschimpfungen ausgesetzt. Kritik, die die Wassersportler nicht so einfach auf sich sitzen lassen wollen.
Bochum: Ärger an der Ruhr – Kanuten werden beschimpft und angefeindet
Telefonisch und auch auf der Straße seien Mitglieder des LDKC-Vorstandes verbal angegangen worden, berichtet Pressewart Manfred Wittmann. Man würde dafür sorgen, dass die Ruhrwiesen künftig zugemüllt werden, lautet demnach ein Vorwurf. „Und dass wir der örtlichen Gastronomie schaden“, sagt Wittmann.
Beides trifft aus Sicht der Kanuten nicht zu. „Ich denke, dass sich unser Vorsitzender Ralf Höfgen klar positioniert hat. Das wurde in dem WAZ-Artikel auch richtig dargestellt. Um so mehr verwundert es uns, dass anschließend ein geballter Shitstorm auf uns einprasselte.“
Von daher sehen sich die Kanuten dazu veranlasst, die eigene Position noch einmal zu verdeutlichen. Wittmann: „Erstens wird der LDKC kein Außer-Haus-Geschäft organisieren. Wir wollen eben nicht, dass die Ruhrwiesen vermüllt werden. Zweitens ist unser Angebot nur für die Mitglieder und eventuell Wanderfahrer gedacht. Sollte sich dennoch ein Spaziergänger bei uns einfinden, werden wir ihn nicht rauswerfen.“
Ruhrlandbühne startet erfolgreich mit Außer-Haus-Verkauf
Und drittens, so Wittmann, „ist es nicht unsere Absicht, der örtlichen Gastronomie zu schaden. Aus personellen und logistischen Gründen und aufgrund fehlendem Equipments ist das auch gar nicht möglich. Unsere neue Küche wird gerade einmal ausreichen, um eine Bockwurst anzubieten.“
Die Reaktion auf den WAZ-Artikel findet Manfred Wittmann „unglaublich“. „Ich will im Einzelnen gar nicht auf die Beschimpfungen eingehen“, sagt er, „aber es war manchmal schon unter der Gürtellinie“.
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Schräg gegenüber vom LDKC, bei den Karnevalisten der Ruhrlandbühne, hat man komplett gegenteilige Erfahrungen gemacht. Hier kommt der neue Außer-Haus-Verkauf an sonnigen Wochenend-Tagen offenbar prima an. „Bisher sind alle begeistert“, zieht Geschäftsführer Dirk Schmieder nach den ersten beiden Wochenenden eine kleine Bilanz.
Dass sich so viel Wut auf die Kanuten ablädt, überrascht auch Schmieder. „Es ist doch gut, wenn der LDKC ebenfalls Leute bewirtet. Je mehr, desto besser. Der Bedarf hier unten an der Ruhrmühle ist da.“ Er habe nur Positives zu hören bekommen. „Alle freuen sich, dass jetzt mehr passiert in Dahlhausen.“