Bochum. Die Innenstadt in Bochum verändert ihr Gesicht. Das Viktoria-Karree ist dabei ein wichtiger Baustein. Die Bedeutung kommentiert Thomas Schmitt.
Das Viktoria-Karree wird Bochums Innenstadt verändern. Es ist aber nur der erste Schritt von mehreren. Und auch die Neugestaltung des Husemannplatzes ist nur ein Detail von vielen.
Der Mittelpunkt der Stadt wird sich spätestens dann verschieben, wenn die anderen geplanten Großprojekte ihre Kraft entfalten. Also vermutlich Ende der 2020er Jahre.
Viktoria-Karree verändert die City
Dann nämlich, wenn das „Haus des Wissens“ mit Volkshochschule, Stadtbücherei und Markthalle an den Start geht und in der Folge das Bildungs- und Verwaltungszentrum abgerissen wird und dort neue Wohnungen gebaut werden.
Kluge Köpfe wie Andor Baltz erkennen das und bereiten sich seit Jahren darauf vor. Nicht nur, dass Kaufmann Baltz mit dem Telekomblock als Joker Einfluss auf die Entwicklung nahm, mit seiner Expansion im eigenen Umfeld schafft er einen wichtigen Gegenpol zum Karree.
Ein neuer Mittelpunkt macht aus dem alten nämlich eine Randlage. Welche Entwicklungen das nehmen kann, ist in anderen Städten gut zu sehen. Ehemals gute Innenstadtlagen veröden.
Stadt benötigt ein Konzept für den Boulevard
Auch die durch das Karree erhoffte höhere Kundenfrequenz wird der Innenstadt nur helfen, wenn diese Besucher von auswärts das Umfeld aufsuchen. „Wir müssen Gründe schaffen, das Zentrum zu verlassen“, warnt IHK-Chef Eric Weik.
Die Dinosaurier-Ausstellung von Bochum Marketing sind ein gutes Beispiel, wie das klappen kann. Aber auch das Dach-Café bei Baltz. Das alles aber wird bei weitem nicht ausreichen, wenn der Boulevard nicht insgesamt aufgewertet oder gar verändert und ein schlüssiges Konzept für Drehscheibe und Citypoint gefunden wird.
Erst in einigen Jahren werden wir daher wissen, ob das Viktoria-Karree Segen oder Sargnagel für die Innenstadt von Bochum ist.