Bochum. Die Stadt Bochum betreibt nun ihre eigene Registrierung von Flüchtlingen. In der Erstaufnahmeeinrichtung wurden die ersten 400 Bamf-Termine vergeben.
Spätestens bis zum Oktober sollen alle in Bochum lebenden Flüchtlinge ihre Termine beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) erhalten. Etwa 3500 von 5000 Personen warten zum Teil seit Monaten auf diesen Termin.
Die ersten 400 Termine wurden am Dienstag an jene Flüchtlinge vergeben, die mittlerweile am längsten auf einen Bamf-Kontakt warten. Dazu wurden sie aus unterschiedlichen Einrichtungen im ganzen Stadtgebiet zur kurzfristig in Betrieb genommenen Bochumer Erstaufnahmeeinrichtung BEA gebracht.
Derweil ist das Bamf dabei, im ehemaligen Thyssen-Hochhaus an der Kohlenstraße eine Bochumer Außenstelle einzurichten.
Reibungsloser Verlauf der ersten Tages
Reibungslos verlief der erste Morgen in der noch nicht ganz fertiggestellten Bochumer Erstaufnahmeeinrichtung (BEA). „Nach zweieinhalb Stunden haben wir die ersten 300 Flüchtlinge durchgeschleust“, sagt Mario Reuther, der 36-jährige Verwaltungswirt ist in der achtköpfigen „Stabsstelle Flüchtlinge“ für die Themen Erfassung und rechtliche Angelegenheiten zuständig. Bis zu 7000 Bamf-Termine, jeweils zwei pro Flüchtling, sollen in der BEA am Harpener Feld in den nächsten Wochen vergeben und dabei auch noch ausstehende Fragen zur Registrierung in Bochum geklärt werden.
Sollte es wieder zu Zuweisungen durch die Bezirksregierung geben, fühlt sich die Stadt nun organisatorisch gewappnet. Zum einen, weil die Zahl der Unterkünfte stetig wächst. Zum anderen, weil nun für Neuankömmlinge eine geordnete Registrierung gewährleistet ist.
Büros und Schulungsräumen folgen noch
Noch stehen zwar erst vier Büroräume für Ausländeramt, Meldeamt, Leistungsstelle oder Gesundheitsamt. Aber in den nächsten Wochen werden weitere Büros und Schulungsräume folgen, so der für den Bereich Bau und Technik zuständige Peter Reddemann (49).
Außerdem werden Betten für 150 Flüchtlinge aufgestellt. Sie sollen nach Ankunft in der Stadt maximal eine Woche am Harpener Feld bleiben. „Dann übergeben wir sie an die Sozialbehörde“, sagt Stabsstellen-Leiter Dirk Hagebölling. Mithilfe von Laufkarten sollen die Menschen durch die Einrichtung geschleust und dabei auch ihre schulische und berufliche Ausbildung erfasst werden, um sie möglicherweise schnell vermitteln zu können. So plant etwa der Umweltservice ein Projekt, bei dem Flüchtlinge in den Arbeitsalltag integrierten werden sollen.